Leichlingen Flamenco in Perfektion zum Abschluss der Sommerserenaden

Leichlingen · Die Witzheldener Sommerserenaden haben einen würdigen Abschluss im Jahr 2015 gefunden. Schön, dass wir in diesem Jahr die evangelische Kirche zu allen vier Konzerten immer richtig voll hatten", sagte der Kulturbeauftragte der Stadt Leichlingen, Michael Völker.

Mit würdig meinte Völker das Bino Dola Trio, das mit atemberaubenden Rhythmen, rasanten Soli und bittersüßen Melodien zu überzeugen wusste. Sie nahmen ihr Publikum mit auf eine musikalische Reise durch Andalusien, der Wiege des Flamencos.

Überschwängliche Freude und Melancholie wechseln dabei so rasch, dass man erst beim Flamenco zu entdecken meint, wie sehr beides zum Leben gehört. Dies bestätigt Bino Dola selbst: "Ich bin zwar in Deutschland aufgewachsen, aber immer wenn ich nach Andalusien komme, fühle ich mich in meiner Heimat. Es ist ein Stück weit 'nach Hause kommen', wenn ich dort die einzelnen Dörfer besuche." Und diese Geschichten, die er in Andalusien erlebt, verarbeitet er in eigens geschriebene Stücke, die er gemeinsam mit Fidi Grossmann an der Gitarre und Marco Bussi am Cajón und an den Percussions spielt. Alle drei Künstler verbindet die Musik. Fidi Grossmann war einst ein Schüler von Bino Dola, lernte mit 14 Jahren Gitarre spielen. Und er spielte sich schnell in die Herzen der Zuhörer. Sein unbekümmertes und freches Gitarrenspiel veranlasste Dola, dass er ihn mit 18 Jahren bereits mit zu den Konzerten nahm.

Seit drei Jahren spielen sie nun gemeinsam auf zahlreichen Gitarrenfestivals und zählen sicherlich zu den bekanntesten Flamenco Acts in Deutschland. Marco Bussi lernte Dola bei einem Konzert kennen. "Da waren zwei Schlagzeuger vertreten. Einer hat einfach nur sehr laut auf das Ding gehauen, aber Marco spielte das Schlagzeug mit einer Seelenruhe sehr überzeugend. Da dachte ich mir, das wäre doch einer für mein Cajón", ergänzt Dola. Ein Cajón, auf Deutsch auch Kistentrommel genannt, ist ein aus Peru stammendes Schlaginstrument. Das Bino Dola Trio löste die Flamencogitarre virtuos von ihrer ursprünglichen Begleitfunktion und stellte sie und die Musik in den Mittelpunkt. Rund zwei Stunden strömte vitales Leben aus den zwölf Saiten, gepaart mit der Energie der Perkussion, die sich fast wie eine dritte Gitarre ins Klangbild einfügte. Dolas Kompositionen vereinten gekonnt die traditionellen Wurzeln der andalusischen Flamencomusik mit modernen Elementen. Ein wunderbares Konzert!

(hawk)
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