Leverkusen Förderschule startet England-Austausch

Leverkusen · Mit 18 000 Euro wird die Martin-Buber-Schule als eine der ganz wenigen Förderschulen im Comenius-Projekt gefördert. Sie baut jetzt einen Austausch mit einer Förderschule bei Manchester auf. Englischunterricht gibt es schon seit Jahren.

 Die Martin-Buber-Schüler starten jetzt im Comenius-Projekt einen Austausch mit einer englischen Schule. Jüngstes Großereignis war die 40-Jahr-Feier der Förderschule, wie auf dem Foto zu sehen.

Die Martin-Buber-Schüler starten jetzt im Comenius-Projekt einen Austausch mit einer englischen Schule. Jüngstes Großereignis war die 40-Jahr-Feier der Förderschule, wie auf dem Foto zu sehen.

Foto: uwe Miserius (Archiv)

Auch geistig behinderte Förderschüler können Englisch lernen und sich mit englischen Kindern unterhalten: Diesen Beweis tritt jetzt die Martin-Buber-Schule in Witzhelden an. Als eine der ganz wenigen Förderschulen wurde sie für zwei Jahre in das Comenius-Projekt zur Förderung des Fremdsprachenerwerbs und zum interkulturellen Austausch in Europa aufgenommen. Die etwa 80 Kinder und Jugendlichen aus Leichlingen, Wermelskirchen, Burscheid und Odenthal im Alter von sechs bis 20 Jahren bekommen nun eine Partnerschule in England.

Die Chatsworth Highschool in Salford bei Manchester ist eine Sekundarschule. Die erste Begegnung zwischen den bergischen und den britischen Schülern und Lehrern ist bereits geplant. Offiziell startet das mit 18 000 Euro geförderte Comenius-Projekt am 15. November. Der erste große Austausch ist für September 2014 geplant, wie Koordinatorin Anne Teurlings von der Martin-Buber-Schule berichtet. Zuerst sollen die Engländer ins Bergische Land kommen, Ende September erfolgt dann der Gegenbesuch in der Region Manchester.

Eine lange Vorlaufzeit sei notwendig gewesen, um ins Comenius-Projekt aufgenommen zu werden, berichtet die Koordinatorin. Schon vor eineinhalb Jahren sei mit den Vorbereitungen begonnen worden. Auch habe es bereits wechselseitig Besuche der deutschen und britischen Schulleiter gegeben. Die Eltern der Schüler seien nun Feuer und Flamme für den Sprachaustausch und die außergewöhnlichen Erfahrungen und Bildungsmöglichkeiten, die das Comenius-Projekt gerade für die Förderschüler mit sich bringe.

"Wir bekommen auch Unterstützung von unserem Schulverein für die geplanten Exkursionen nach Köln", berichtet Anne Teurlings. Denn die Martin-Buber-Schüler haben auch eine besondere Projektarbeit zu leisten: Sie sollen für ihre englischen Gäste eine barrierefreien Reiseführer über die Stadt Köln schreiben. Im Gegenzug fertigen die jungen Briten einen barrierefreien Reiseführer für Manchester an. Mit diesen selbst gemachten Guides werden die Kinder dann bei ihren Austauschbesuchen die fremden Orte erkunden.

Eine, wenn nicht die wichtigste Vorbedingung für die Aufnahme der Martin-Buber-Schule ins Comenius-Projekt sei die Tatsache gewesen, dass diese Förderschule in ihrem Englischunterricht schon sehr gut aufgestellt sei, betont Teurlings. Schon seit Jahren gebe es an "ihrer" Schule ein bewährtes Konzept, wie auch Förderschülern mit Hilfe der Unterstützten Kommunikation (UK) die Fremdsprache vermittelt werden könne. Dazu gehören elektronische Hilfsmittel, aber auch Symbole, Laute, Gestik, Mimik und vieles mehr.

Eine internationale Zusammenarbeit ist übrigens keine Neuheit für die Martin-Buber-Schule. Denn sie unterhält auch eine Partnerschaft mit einer irischen Schule, der Scoil Aodh Rua agus Nuala in Donegal. Dort gehe es nicht nur um die Fremdsprache.

Eine besondere Erfahrung seit für die bergischen Kinder immer das Naturerlebnis in Irland, berichten die Lehrer.

(RP)
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