Leichlingen Gebühren für Wasserverbrauch steigen stark an

Leichlingen · Aufgebrauchte Rückstellungen und weniger Schmutzwasser sorgen dafür, dass künftig stärker zur Kasse gebeten wird.

Eine vierköpfige Familie, die etwa 150 Kubikmeter Wasser im Jahr verbraucht, muss in Leichlingen künftig 724,80 Euro bezahlen, 44,10 Euro mehr als im laufenden Jahr. Das ergibt sich aus der neuen Gebührensatzung des städtischen Abwasserbetriebs, die in der kommenden Sitzung des Stadtrats beschlossen werden soll.

Dass der Anstieg mit 6,5 Prozent recht happig ausfällt, bestätigt auch Lars Helmerichs, der Leiter des städtischen Abwasserbetriebs. Er weiß allerdings auch, warum diesmal so stark an der Gebührenschraube gedreht werden muss.

"Wir haben in den vergangenen Jahren stets davon profitiert, dass wir Gebührenausgleichsrückstellungen in den aktuellen Haushalt einbringen konnten", berichtet er auf Anfrage. Nach einer Befliegung des Stadtgebietes vor einigen Jahren waren die versiegelten Flächen auf Grundstücken neu berechnet worden, entsprechend änderten sich Gebühren-Bescheide, die in einigen Fällen dann allerdings auch wieder nach unten korrigiert werden mussten. Für all diese Wechselfälle hatte der Abwasserbetrieb finanzielle Rückstellungen gebildet.

Was nicht benötigt wurde, durfte in den vergangenen Jahren allerdings auch wieder in den aktuellen Etat zurückgeführt werden. "Dieses Geld ist nun aufgebraucht", sagt Helmerichs. Gleichzeitig falle immer weniger Schmutzwasser an. Ökologisch gesehen gut, für die Gebühren aber schlecht, weil sich die Kosten für den städtischen Betrieb nicht verändern und auf die Gebühren draufgerechnet werden müssen. Die Folge: Auch die Gebühr für jeden Quadratmeter bebauter oder befestigter Fläche steigt von 1,06 Euro auf 1,19.

Schmutzwasserkosten reduzieren können all jene allerdings noch bis zum 31. Oktober, die über eine eigene Wasseruhr für den Garten verfügen und deren Daten melden. Denn das so genannte Garten-Wasser fürs Blumen-Gießen oder Rasen-Sprengen wird von der Schmutzwassergebühr abgezogen.

Für die eingenommenen Gelder bietet der städtische Abwasserbetrieb allerdings auch wieder einige Gegenleistungen. So soll im kommenden Jahr das Gebiet nördlich der Montanusstraße (Märzgässchen, Schützenstraße etc.) eine grundlegende Kanalsanierung bekommen. Außerdem wird sich das Team um Lars Helmerichs aufgrund von EU-Regelungen verstärkt um Regenwasser-Einleitungsstellen in Bäche kümmern. Dort müssen vermutlich Rückhaltebecken gebaut werden - und auch das kostet Geld.

(RP)
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