Leichlingen Gefällte Pappeln innen hohl

Leichlingen · Am Ende eines langen Tages zeugten nur noch mächtige, ordentlich aufgestapelte Baumstämme am Straßenrand von der Arbeit, die Mensch und Maschine am Samstag zwischen dem Kreisverkehr am Germaniabad und dem Wallgraben geleistet hatten.

 Sascha Mertens, Leiter der Straßenmeisterei Burscheid legt das Maß an - bis zu 1,70 Meter ragen die Löcher in den Stamm.

Sascha Mertens, Leiter der Straßenmeisterei Burscheid legt das Maß an - bis zu 1,70 Meter ragen die Löcher in den Stamm.

Foto: Uwe Miserius

Zwischen den mächtigen Maschinen wirkten die Menschen winzig: Ein Baumkletterer sägte gleichzeitig in fast 35 Metern die Kronen einzelner Bäume heraus. Mit Seilen gut gesichert, hantierte der Fachmann in schwindelerregender Höhe mit der Kettensäge, als wenn er ein leichtes Schnitzmesser in der Hand hätte. Erst danach konnten die Maschinen den Rest erledigen. "Der Fällbagger kommt an diese Pappeln von der Straße aus nicht nah genug ran", erklärte Mertens, könne die Krone nicht richtig packen und absägen. Deshalb sei diese Handarbeit wichtig.

Doch so aufwendig das Ganze wirkte, so nötig war es wohl: Vor zwei Wochen war eine große Pappel auf die Opladener Straße gekippt, hatte das Brückengeländer über der Wupper eingerissen und bei den Verantwortlichen beim Landesbetrieb Straßen.NRW die Alarmglocken schrillen lassen. Als sie sich die umliegenden Pappeln näher ansahen, stand fest, dass auch sie nicht würden stehenbleiben können.

"Die Bäume fangen nach rund 15 Jahren an, von innen heraus zu faulen, weil sie Wasser einlagern", erklärte Mertens. Von außen sei das nicht immer sofort zu erkennen, Symptome seien viel totes Holz in der Baumkrone und weiche, faulige Wurzeln. Als es jetzt ans Fällen ging, bestätigten sich die Befürchtungen der Experten: Teilweise waren Bäume auf 1,70 Meter Länge von unten nach oben schon völlig verfault und ausgehöhlt.

"Die Aktion jetzt ist deshalb eine Sofortmaßnahme", sagte Sascha Mertens, warum die Bäume auch nach dem 28. Februar noch gefällt werden durften. "Das ist mit der Unteren Landschaftsschutzbehörde und dem Amt für Artenschutz abgestimmt. Außerdem haben wir vorher nach Vogelnestern und Fledermaushöhlen gesucht, gefunden haben wir aber nichts", betonte der Fachmann.

Beschwerden von Anwohnern oder Autofahrern angesichts der ganztägigen Straßensperrung gab es am Samstag angesichts der dringenden Sicherungsarbeiten nicht, obwohl sich die Autos um die Mittags- und Nachmittagszeit auf dem Wallgraben und auf der Neukirchener Straße stauten.

(RP)
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