Leichlingen Gesucht: der "Schöne aus Burscheid"

Es gibt den roten "Adamsapfel" oder die gestreifte "Schweizer Hose". Hartmut Brückner kennt sie alle: die gängigen, aber vor allem auch die alten und eher seltenen Apfelsorten. Sein Favorit ist der "Gravensteiner". "Ein klassischer Frühapfel", sagt der Experte vom Bergischen Streuobstweisenverein und reicht ein kleines Stück Apfel zum Probieren rüber: Außer früh ist der Gravensteiner auch süß, herrlich frisch und "heilig". Brückner schmunzelt und teilt sein Fachwissen: "Der Apfel stammt vom Kardinal-Schulte-Haus in Bensberg."

Während der Gravensteiner also kirchlichen Schutz genießt und ohnehin kein Mangelexemplar ist, steht es um die Zukunft anderer Äpfel schlechter. Eine Sorgenkind-Sorte ist etwa der "Schöne aus Burscheid". Das ist nicht nur eine Beschreibung der Frucht, sondern auch ihr Name.

"Das ist eine seltene regionale Sorte", berichtet Brückner. Das ihm bekannte Vorkommen an tragenden Bäumen sei um 50 Prozent zurückgegangen, als auf dem Friedhof in Bergisch Neukirchen ein Baum der Garaus gemacht worden sei. Brückner: "Ich kenne jetzt nur noch einen Baum, der trägt. Der steht in Opladen."

Zwar seien inzwischen Ableger gezogen worden. Aber es dauere noch Jahre, bis diese Bäume dann auch die schönen Früchte tragen würden.

Daher ist Apfel-Fachmann Hartmut Brückner dringend auf der Suche nach weiteren ausgewachsenen Baum-Exemplaren. Sein Appell an Apfelfreunde und alle anderen: "Wer einen Schönen aus Burscheid im Garten hat oder weiß, wo einer steht, der möchte sich bitte bei mir melden."

Kontakt mit Hartmut Brückner lässt sich dazu am besten per E-Mail aufnehmen unter der Adresse: brueckner.h@gmx.de.

(rz)
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