Leichlingen Gymnasiasten tricksen die "Super-Uhr" aus

Leichlingen · Im Normalfall sind Wecker und Uhren der natürliche Feind des Schülers. Nicht so jedoch Bobby. Wer Bobby ist? Na, ein grüner Aufziehwecker natürlich. Und dem hauchten sechs Schüler der fünften bis siebten Klassen des Gymnasiums Leichlingen nun Leben ein. Aber nicht nur ihm: In ihrem Musical "Ausgetickt? Die Stunde der Uhren" nahmen die zehn- bis 13-jährigen Mädchen die Besucher mit in ein verborgenes Land.

 Facettenreich und engagiert: Das Musical der Schülerinnen erhielt völlig zurecht viel Applaus.

Facettenreich und engagiert: Das Musical der Schülerinnen erhielt völlig zurecht viel Applaus.

Foto: uwe miserius

In diesem herrscht die Superuhr mit eiserner Faust. Ihr obliegt das Kommando über alle Uhren - wer nicht gehorcht oder kaputt geht, wird aussortiert. Wecker Bobby und sein Bruder, der Radiowecker Elvis, beschließen deshalb, zu flüchten. Sie werden geschnappt, können die Superuhr jedoch mit ihren auf der Reise gewonnen Freunden - natürlich Uhren und Wecker - besiegen.

Eben jene Superuhr wird von der elfjährigen Johanna Kleinke gespielt. "Am Anfang war ich total aufgeregt, aber während man spielt, wird das immer weniger", sagt sie. Das merken die Zuschauer. Vereinzelt huscht ihnen ein "stark" mit einem Lächeln über die Lippen.

Das Stück findet Gefallen. Ein Schuljahr harte Arbeit hat sich gelohnt. Zweimal wöchentlich probten die Schüler je eine Stunde lang. Für Lehrer Volker Dax ist das Projekt, das er bereits zum dritten Mal in die Tat umsetzt, immer wieder eine Herzensangelegenheit. "Es gab Tage, an denen die Kinder sehr müde waren. Aber je näher wir zum Ziel kamen, desto konzentrierter wurden sie", beschreibt der 37-Jährige die Zusammenarbeit.

Dass bei einem Stück, das von solch jungen Akteuren gespielt wird, nicht immer alles gut geht, liegt in der Natur der Sache. Die rund 60 Minuten andauernde Aufführung enthält viel Text. Auch die Lieder wollen auswendig gelernt werden. Mit den wenigen Fehlern, die dann doch mal passieren, gehen die Kinder jedoch erstaunlich cool um. Bei kleinen Texthängern lachen sie gemeinsam. So auch als eine Kiste, die auf die Bühne gezogen werden soll, sich verhakt. Da dreht sich die zwölfjährige Anna Maria Krohn zum Publikum, lacht, sagt verschmitzt ein Schimpfwort und versucht es erneut - bis es klappt. Alle haben dabei einen Riesenspaß.

Ob das Schauspielern für sie ein möglicher Beruf ist, wissen die Mädchen noch nicht. Vielleicht haben die Zuschauer an diesem Abend ja die nächste Corinna Harfouch oder Veronica Ferres gesehen.

(RP)
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