Leichlingen Hillbrenner wird Wehrleiter

Leichlingen · Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden hat entschieden, Ronald Hillbrenner als Leichlinger Feuerwehrchef vorzuschlagen. Die designierte Führung verspricht Transparenz und stärkere Einbindung der Leichlinger Zugführer.

Nach monatelangem Tauziehen innerhalb der Leichlinger Feuerwehr hat sich Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden auf einen Vorschlag für die neue Wehrführung festgelegt. Demnach soll Stadtbrandinspektor Ronald Hillbrenner die Wehr leiten, als Stellvertreter würden ihm Brandinspektor Andreas Hillecke und Brandoberinspektor Bernd Weißhaupt zur Seite gestellt. Dies bestätigte Weiden Freitag auf Anfrage unserer Redaktion. Schon am Mittwoch hatte er die Entscheidung auf einer Anhörung in der

Grundschule Flamerscheid den Feuerwehrleuten vorgestellt. "Ich halte dieses Team für die sinnvollste Möglichkeit, um die Feuerwehr wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen", sagte Weiden. In der Frage der neuen Wehrleitung war ein Riss durch die Reihen der Freiwilligen Feuerwehr gegangen. Einflussreiche Kreise hatten gegen den vorherigen Feuerwehrchef Horst Schmidtberg getrommelt und sich schließlich durchgesetzt. "Das war ein unglaublich schwerer Entscheidungsprozess", sagte Weiden.

Von Bedeutung für das Verdikt des Kreisbrandmeisters dürfte auch gewesen sein, dass Bürgermeister Ernst Müller sich hinter den Kulissen gegen eine weitere Zusammenarbeit mit Schmidtberg ausgesprochen hatte. Entsprechend zufrieden gab sich der Verwaltungschef gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Er sprach von einem "respektablen Ergebnis". "Ich bin sehr froh, dass es gelungen ist, nach Monaten der Unsicherheit eine Lösung zu finden", sagte Müller. Mit Ronald Hillbrenner, der die Wehr seit dem 19. März bereits kommissarisch leitet, arbeite die Verwaltung schon jetzt sachlich und konstruktiv zusammen.

Hillbrenner kündigte gestern auf Anfrage an, die Führer der Löschzüge künftig stärker in Entscheidungen einzubinden und Wert auf Transparenz zu legen. "Unser Motto ist: Wir sagen, was wir tun, und wir tun, was wir sagen", betonte er. Das neue Spitzentrio wolle versuchen, die Feuerwehrleute abzuholen und so die Wogen des Führungsstreits zu glätten. "Vor allem müssen wir auf der Sachebene vernünftig miteinander umgehen."

Weiden will seinen Vorschlag in den nächsten Tagen offiziell dem Bürgermeister mitteilen. Dieser muss die Personalie dann dem Stadtrat vorlegen — stimmt der zu, kann Müller den neuen Feuerwehr-Chef bestellen. Von seiner Seite signalisierte der Verwaltungschef ein zügiges Verfahren: "Jetzt wollen wir so schnell wie möglich geordnete Verhältnisse schaffen." Das Thema solle schon am 9. Juni auf die Tagesordnung des Rates kommen. Auch Weiden erwartet keine weiteren Schwierigkeiten. Bürgermeister Müller dankte dem geschassten Stadtbrandmeister für sein Engagement. "Er hat sein Bestes gegeben." Weniger doppeldeutig klang der Dank an Schmidtberg aus dem Mund von Kreisbrandmeister Weiden. "Er hat die Feuerwehr mit unglaublichem Engagement geführt und aus meiner Sicht sehr gut aufgestellt", sagte er. "Dass dies in Leichlingen nicht mehr darstellbar war, tut mir leid."

(RP)
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