Leichlingen Hundehaufen sind der große Aufreger

Leichlingen · London, Neapel, Dresden und Schwetzingen planen oder führen den DNA-Test für "Tretminen" ein. In Leichlingen wird er heiß diskutiert. Besonders gewitzte Zeitgenossen lassen ihre Hunde in Nachbarstädten ihr Geschäft erledigen.

Mit DNA-Analysen lassen sich nicht nur Schwerverbrecher überführen. Immer mehr Städte auch im benachbarten Ausland wollen jetzt mit DNA-Analysen von "Tretminen", die gewisse Vierbeiner in öffentlichen Grünflächen hinterlassen, Hund und in erster Linie das Herrchen oder Frauchen überführen. Die Diskussion über solche DNA-Tests schwelt auch in Leichlingen, sowohl in Stadtgesprächen, als auch im virtuellen Raum, beispielsweise bei Facebook.

Nun hat Bürgermeister Frank Steffes zwar gegenüber der RP bereits deutlich gemacht, dass es schlichtweg keine gesetzliche Grundlage für derartige DNA-Analysen gebe, die die Bürgerliste Witzhelden-Leichlingen (BWL) vorgeschlagen hatte. Dabei soll sich das per DNA-Analyse bewiesene Vergehen von vierbeinigen "öffentlichen Stinkern" durchaus erzieherisch für die Hundebesitzer ummünzen lassen. London praktiziert dies bereits und verhängt umgerechnet 110 Euro Strafe fürs wilde Köteln.

Allerdings muss zuvor eine Datei der steuerpflichtigen Vierbeiner einer Gemeinde mit dem entsprechenden genetischen nicht Finger-, aber dafür auch noch nicht einmal mit einem "Popo"-Abdruck erstellt werden. Es reicht ein Abstrich in der Innenseite der Wange des Hundes.

Auch in Neapel, einer Stadt, die ohnehin ein großes Müllproblem hat, wird nun mit DNA-Analysen massiv gegen Tretminen in der Stadt vorgehen. Dort sollen die Vierbeiner aber sogar zur Blutentnahme, um eine DNA-Datenbank anzulegen. Doch warum erst nach Süditalien schweifen, wo Neapel doch wohl eher gegen die Mafia, als gegen Hundehaufen einen massiven Kampf auszufechten hat? Die Idee liegt auch näher, beispielsweise im deutschen Dresden. Dort sollen sogar Bußgelder zwischen 180 und 600 Euro fürs Haufenlegen verhängt werden. Und auch in Schwetzingen wird über diese Form der Täterüberführung schon eifrig diskutiert.

Besonders gewitzte Zeitgenossen sollen allerdings schon in Erwägung ziehen, ihre Hunde in Nachbarstädten ihre Geschäfte erledigen zu lassen, wo die Vierbeiner dann eben nicht in der Datenbank registriert sind. Für Leichlinger, die an den Stadtgrenzen zu Burscheid, Solingen, Opladen, Langenfeld und Bergisch Neukirchen wohnen, könnte eine mögliche Einführung einer DNA-Datenbank im Leichlinger Rathaus somit ein guter Grund sein, öfter mal mit "Pfiffi" oder "Struppi" auf Wiesen und in Wäldern der Nachbargemeinden "fremd zu gehen".

(RP)
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