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Leichlingen Im Land der Freiheit und des Fußballs

Leichlingen · Bei der Einbürgerungsfeier auf Schloss Eicherhof sprechen Neubürger über ihre Gründe, Deutsche sein zu wollen.

 20 Menschen aus aller Welt, die 2017 eingebürgert wurden, hatten die Einladung von Bürgermeister Frank Steffes angenommen.

20 Menschen aus aller Welt, die 2017 eingebürgert wurden, hatten die Einladung von Bürgermeister Frank Steffes angenommen.

Foto: Miserius, Uwe

Für den einen ist es die Hoffnung, bei der nächsten Fußball-Weltmeisterschaft bis zum Ende des Turniers jubeln zu können, für andere das ganz neue Gefühl, endlich so leben und sein zu dürfen, wie sie sind: Zum vierten Mal gab es eine Einbürgerungsfeier der Stadt in Schloss Eicherhof. 20 Menschen aus aller Welt, die 2017 eingebürgert wurden, hatten die Einladung von Bürgermeister Frank Steffes angenommen.

Sie wurden von ihm in Deutschland und insbesondere in Leichlingen begrüßt. "Eingebürgert sind Sie bereits, unsere Begrüßungsurkunden sind keine offiziellen Dokumente. Aber das ist unsere Leichlinger Art, Sie bei uns herzlich willkommen zu heißen", sagte Steffes. Unter den Neubürgern ist Hayat Dakhil, geboren in Sinjar im Irak. 2007 ist die junge Frau aus ihrer Heimat geflüchtet, seit 2008 lebt sie in Deutschland: "Wir sind Jesiden", berichtet Hayat Dakhil. Im Irak wurde ihre Familie aus religiösen Gründen verfolgt. Anfangs sei es im fremden Land ohne Sprachkenntnisse nicht leicht gewesen. Doch ihr Mann und sie besuchten Kurse, auch der Kinder wegen. "Ich will ihnen bei den Hausaufgaben helfen können, dafür muss ich Deutsch sprechen", sagt sie. Das Wichtigste aber: "Wir sind glücklich hier, herzlichen Dank dafür, dass Deutschland uns aufgenommen hat. Es ist ein ganz anderes Gefühl, angenommen zu werden, wie wir sind", betonte die dreifache Mutter, deren älteste Tochter mittlerweile das Gymnasium besucht.

Das Gefühl, nicht so leben zu dürfen, wie er will, musste auch Amadeo Mohamed ertragen, bevor er nach Deutschland zog. Der 26-Jährige kam in Hara Saida im Libanon zur Welt. Doch in seiner Heimat wurde er bereits in seiner frühen Jugend gemobbt, "weil ich mich in einen Jungen verliebt hatte."

Seit elf Jahren lebt auch Mathew Baker in Deutschland. Er kam wegen seiner Frau Susanne von Großbritannien nach Leichlingen und ist bekennender Fan von Produkten "made in Germany": "Ich mag VW Golf und die Bierzapfgarnitur. Mein Lieblingsessen ist Rinderroulade mit Rotkohl und Klößen. Deutschland ist der Mittelpunkt meines Lebens", bekennt der 43-Jährige. Vor neun Jahren sei sein Sohn hier geboren. Auch deshalb fühle es sich einfach richtig an, Deutscher zu werden. "Und das habe ich schon vor dem leidigen Brexit entschieden", betont er. Im Sommer will Baker seine neue Staatsbürgerschaft besonders auskosten: "Bei der nächsten Fußballweltmeisterschaft wird es ein klarer Vorteil, Deutscher zu sein", hofft er.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 37 Leichlinger eingebürgert. "Für diesen Schritt möchte ich Ihnen heute danken. Denn er spricht für Integration. Für Ihre wie für Deutschlands Bereitschaft und Fähigkeit, ein Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft und unterschiedlicher kultureller Prägung zu ermöglichen", sagte Frank Steffes.

(RP)
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