Leichlingen Innenstadt-Investor Kiefer fühlt sich verschaukelt - er wartet nur noch ab

Leichlingen · Ein nächster Akt kündigt sich an im Drama um die Leichlinger Innenstadtentwicklung: Philipp Kiefer habe den Vertrag mit der Aral-Tankstelle um weitere vier Jahre verlängert - das wird zur Zeit in der Blütenstadt kolportiert. Kiefer selbst weiß allerdings nichts davon: "Wir haben schon lange keine Verträge mehr angefasst", sagte er der RP auf Nachfrage und bezog damit auch gleich den Kaufpark ein. Seine Sorge sei eine ganz andere: "Irgendwann geht mir der Vollsortimenter verloren, wenn sich das in Leichlingen noch weiter so hinzieht", befürchtet Kiefer.

Denn durch die geplante Bürgerbefragung in der jetzt vom Stadtrat Rat beschlossenen Form werde unnötige Zeit verschwendet. Und es werde damit nicht einmal ein realisierungsfähiges Ergebnis erzielt. "Ich lasse mich da nicht vor den Karren spannen", macht Kiefer deutlich und verwahrt sich gegen Anschuldigungen rund um die jüngste Stadtratssitzung, die Bürgerbefragung werde nun nach seinen Wünschen abgefasst: "Die entspricht überhaupt nicht meinen Wünschen. Die von mir vorgeschlagenen sechs Alternativen waren allen Ratsmitgliedern bekannt. Davon ist aber nur ein einziger Satz übriggeblieben", beklagt Kiefer, der sich nach eigenen Angaben von den Leichlinger Politikern verschaukelt fühlt. Trotz Kenntnis seiner Vorschläge sei in der Ratssitzung der Eindruck erweckt worden, dass diese nicht existierten, wirft Kiefer der Stadtpolitik vor.

Es sei auch verschwiegen worden, dass eine Innenstadtgestaltung ohne Klärung der Rathausfrage jeder Sinnhaftigkeit entbehre, meint Kiefer. Er warte jetzt ab, was passiere. Er sei allerdings verwundert, dass sich nach Veröffentlichung seiner sechs Gestaltungsalternativen für die Innenstadt in der RP keiner der Leichlinger Politiker und auch niemand von der Stadtverwaltung bei ihm gemeldet habe, merkt Kiefer an.

Für den Grundstückseigentümer, der sich immer noch als potenzieller Investor und Projektplaner für Leichlingen sieht, steht nach dem jahrelangen Drama nun fest: "Ich werde keine fertigen Pläne mehr vorstellen, die schließlich einiges an Geld kosten", sagt Kiefer und meint damit den im vergangenen Sommer im Stadtrat vorgestellten Gestaltungsplan des Architekten Bernhard Reiser.

Da auf seinem Grundstück mit Kaufpark und Aral-Tankstelle eine Veränderungssperre sei, liege seine Bauvoranfrage dementsprechend "auf Eis". Kiefer resümiert: "Und wenn bei der Bürgerbefragung herauskommt, dass keiner der beiden Stadtparks bebaut werden soll, dann werde ich meinen Erweiterungsbau realisieren. Und sonst geschieht dann eben nichts!"

(RP)
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