Leichlingen Innenstadt: SPD macht Druck auf Investor

Leichlingen · SPD-Fraktionsvize Matthias Ebecke ist zuversichtlich, dass der Stadtrat den Beschluss des Fachausschusses bestätigen wird. Demnach soll der potenzielle Innenstadt-Investor Philipp Kiefer seine für Herbst 2013 in Aussicht gestellten Pläne zur Innenstadt-Entwicklung nun endlich öffentlich machen. Die Genossen berufen sich dabei auf einen von ihnen gestellten Antrag im BUS-Ausschuss (Bauwesen, Umweltschutz, Stadtentwicklung), der einstimmig bei einer Enthaltung befürwortet worden war. Das Thema kommt nun auch in den Stadtrat und dürfte dort eine ähnlich breite Mehrheit finden.

Die Stadt müsse Kiefer nun zum Handeln auffordern, betonte Ebecke gestern noch einmal. Die Befürchtungen gingen in die Richtung, dass Kiefer noch einige Jahre den Status Quo beibehalten wolle — mit dem veralteten Kaufpark-Gebäude und der Aral-Tankstelle gleich nebenan. Und das alles schlicht aus dem Grund, "weil er damit genug Geld verdient".

Was Ebecke bisher besonders stört: "Herr Kiefer macht bisher nur Lautsprecherdurchsagen, in denen er etwas ankündigt. Zu einem partnerschaftlichen Umgang gehört jedoch auch die Möglichkeit, kommunikativ reagierten zu können."

Dies sei nicht erkennbar. Deshalb winken die Genossen bereits mit einer Drohkulisse: Sollte Kiefer vor der Wahl die Pläne weiter unter Verschluss halten, will die SPD nach der Wahl zu jedem wie auch immer gearteten Innenstadtplan eine Bürgerbefragung durchführen, "die Herr Kiefer dann aber auch bezahlen muss", sagt Matthias Ebecke.

Das Ansinnen seiner Parteigenossen teilte Bürgermeister Ernst Müller gestern ganz und gar nicht: "Sollte der Stadtrat so entscheiden, werde ich Herrn Kiefer den Beschluss zweifellos als Bote überbringen", erklärte der Stadtchef gestern auf Anfrage. Inhaltlich stehe er aber keineswegs dahinter.

"Zu einem partnerschaftlichen Verhältnis passt keine Drohkulisse", führte der Stadtchef aus. Leichlingen könne froh sein, dass Kiefer sich nachhaltig für die Innenstadtentwicklung engagieren wolle und für seine Planung auch schon einiges an Geld in die Hand genommen habe: "Dass er das angesichts der Erfahrungen aus vergangenen Jahren jetzt nicht im Wahlkampf zerreden lassen will, kann ich verstehen."

(RP)
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