Leichlingen Jobcenter: neue Räume als Türöffner

Leichlingen · Ein bisschen neidisch war Bürgermeister Frank Steffes schon, als er sich in den neuen Räumen im Gewerbepark Frese umschaute. "Ich gebe zu, solche schönen hellen Büros hätte ich auch gerne", bekannte er bei der offiziellen Eröffnung der Leichlinger Geschäftsstelle des Jobcenters Rhein-Berg.

 Schlüsselrolle: Bürgermeister Steffes (l.) und das Jobcenter-Team.

Schlüsselrolle: Bürgermeister Steffes (l.) und das Jobcenter-Team.

Foto: Miserius

Bislang hatten dessen 13 Mitarbeiter ihre Büros im Rathaus und teilten sich mit dem Sozialamt einen Flur. Doch seit 21. Dezember ist das Jobcenter an die Moltkestraße 25 umgezogen und hat dort nun viel Platz für die Betreuung von Leistungsberechtigten gemäß Sozialgesetzbuch II (Hartz IV) und sogar eine Kinderspielecke.

"Das ist in Rhein-Berg sicherlich der ausgefallenste Ort für ein Jobcenter", sagte Michael Schulte, Geschäftsführer der Dienststelle auf Kreisebene. Mitten im Gewerbegebiet passe der Standort gut zum Auftrag. In Leichlingen betreuen die Mitarbeiter derzeit 630 Bedarfsgemeinschaften mit 1100 Personen, darunter 880 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. "Wir gehen davon aus, dass diese Zahl 2016 noch um zehn Prozent wächst", prognostizierte Schulte gestern.

Damit ist langfristig nicht genug Platz für Sozialamt und Jobcenter im Rathaus. Hans Krieger, Eigentümer der Flächen im Gewerbepark Frese, überreichte symbolisch einen überdimensionalen Schlüssel an Beate Klein, Leiterin des Jobcenters. "Ich gebe zu, der passt nicht zu Ihrer Schließanlage", bekannte er humorvoll. Innerhalb von zwei Monaten hatte Krieger die Räume herrichten lassen, Wände verschoben und gestrichen. "Ich sehe den Schlüssel als Türöffner für unsere Kunden", sagte Klein. Am neuen Standort wolle sie mit Mitarbeitern und Arbeitgebern neue Chancen für die Arbeitssuchenden ergreifen.

Ende 2015 deutete bereits alles darauf hin, dass dem Jobcenter das gut gelingt: Die Integrationsquote in den Arbeitsmarkt lag bei 28,5 Prozent. Bezieht man in die Statistik nur Leute ein, die tatsächlich arbeiten können - also etwa keine Kinder - lag die Quote sogar über 50 Prozent. Zugleich ist die Zahl der Hartz- IV-Bezieher 2015 in Leichlingen um fast sechs Prozent gestiegen.

(inbo)
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