Leichlingen Junger Gegenkandidat (28) für CDU-Chef (59)

Leichlingen · Maurice Winter kandidiert jetzt gegen CDU-Chef Rainer Hüttebräucker. Winter hatte eine Splittergruppe in der CDU angeführt.

 Der 28-jährige Maurice Winter (links) will neuer CDU-Chef werden. Er kandidiert gegen den amtierenden CD-Vorsitzenden Rainer Hüttebräucker. Winter hatte sein Ratsmandat aus Verärgerung über Hüttebräucker aufgegeben und eine Splittergruppe in der CDU angeführt.

Der 28-jährige Maurice Winter (links) will neuer CDU-Chef werden. Er kandidiert gegen den amtierenden CD-Vorsitzenden Rainer Hüttebräucker. Winter hatte sein Ratsmandat aus Verärgerung über Hüttebräucker aufgegeben und eine Splittergruppe in der CDU angeführt.

Foto: CDU

Die CDU Leichlingen ist immer für eine Überraschung gut. Diesmal sorgt der 28-jährige Maurice Winter für eine riesengroße Überraschung: Im Juni 2013 hatte Winter noch gemeinsam mit der gesamten Jungen Union dem amtierenden CDU-Vorstand jedwede Unterstützung aufgekündigt. Auch für den Stadtrat kandidierten Winter und Dominique Rondé nicht mehr - aus Verärgerung über den Vorstand mit Rainer Hüttebräucker an der Spitze. Doch jetzt gibt Maurice Winter seine Kandidatur um den Parteivorsitz bekannt und tritt damit gegen Rainer Hüttebräucker an.

Am 21. März, 11 Uhr, im Ratssaal, haben die CDU-Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung die Möglichkeit, ihren bisherigen Vorsitzenden Rainer Hüttebräucker im Amt zu bestätigen, oder den 28-jährigen Maurice Winter zu wählen. Der gehörte zwar zu der eigenständigen Gruppe, die sich zum 1. August 2013 von der CDU-Ratsfraktion abgespalten und öffentlich ihren Bruch mit den "Altvorderen" propagiert hatte.

Davon ist jetzt keine Rede mehr: Winter sagte gestern im Gespräch mit der RP, er wolle nicht von einem "Kreis der Kritisanten" sprechen, zu dem er gezählt habe. Er strebe auch keine Palastrevolution an. Der Dialog zur CDU sei nie angebrochen: "Ich bin schließlich im Kreistag und habe auch weiterhin an den Fraktionssitzungen teilgenommen", betont Winter.

 Der 28-jährige Maurice Winter (links) will neuer CDU-Chef werden. Er kandidiert gegen den amtierenden CD-Vorsitzenden Rainer Hüttebräucker. Winter hatte sein Ratsmandat aus Verärgerung über Hüttebräucker aufgegeben und eine Splittergruppe in der CDU angeführt.

Der 28-jährige Maurice Winter (links) will neuer CDU-Chef werden. Er kandidiert gegen den amtierenden CD-Vorsitzenden Rainer Hüttebräucker. Winter hatte sein Ratsmandat aus Verärgerung über Hüttebräucker aufgegeben und eine Splittergruppe in der CDU angeführt.

Foto: CDU

Seine Entscheidung zu kandidieren, habe er dem Parteivorstand mitgeteilt. "Ich möchte insbesondere betonen, dass meine Kandidatur nicht aus einem Streit oder dergleichen heraus entstanden ist und mir an einem fairen und offenen Umgang miteinander gelegen ist. Ich schätze Rainer Hüttebräucker und seine geleistete Arbeit in den letzten Jahren", sagt Winter.

CDU-Fraktionsvorsitzender Helmut Wagner kommentiert Winters Kandidatur um den CDU-Vorsitz auf RP-Nachfrage so: "Maurice Winter ist dabei, Vertrauen zurückzugewinnen. Rainer Hüttebräucker hat mein uneingeschränktes Vertrauen." Er halte es aber für gut, dass sich ein junger Mensch um dieses Amt bewerbe. Generell sei es gut, dass sich auch junge CDU-Mitglieder in einem Vorstandsamt und in der Fraktion engagierten, meint Wagner, der aber auch sagt: "Rainer Hüttebräucker hat meine uneingeschränkte Unterstützung." Denn Hüttebräucker habe einen maßgeblichen Anteil daran, dass die CDU Leichlingen wieder auf Kurs gebracht worden sei. Er habe auch für eine positive Stimmung in Fraktion und Partei gesorgt. Winters Ziel ist es, frischen Wind in die CDU zu bringen. "Wir müssen als Partei jünger, moderner und dynamischer auftreten. Es ist wichtig, dass wir uns um den Nachwuchs innerhalb der Partei bemühen. Die Mitglieder sollen mehr in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden und laufend die aktuellsten Informationen erhalten. Wir benötigen eine offene und stetige Diskussion mit den Bürgern. Dazu sind zum einen regelmäßige Veranstaltungen, die sich mit aktuellen politischen Themen auseinandersetzen, als auch die entsprechende Präsenz vor Ort notwendig", sagt Winter. Und er fügt hinzu: "Wir müssen verstärkt den Dialog mit allen Bürgern suchen, um die Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten." Workshopähnliche Bürgerinformationen schweben ihm vor, wobei Themen ergebnisoffen behandelt werden sollen. Transparenz wünscht er sich auch in der Partei.

(RP)
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