Leichlingen/Solingen Kanu-Ausflug wird zum Rettungs-Großeinsatz

Leichlingen/Solingen · In Leichlingen sind vier Kinder in die Wupper gestürzt. Rettungskräfte leiteten einen Großeinsatz ein. Alle konnten sich selbstständig retten.

Leichlingen: Jugendliche kentern mit Kanus in der Wupper
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Jugendliche kentern mit Kanus in der Wupper

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Für die Klasse 8 der Solinger Alexander-Coppel-Gesamtschule sollte es ein unvergesslicher Ausflug werden - das funktionierte, wenn auch anders als geplant. Weil bei einer Kanutour auf der Wupper gestern gleich mehrere Teilnehmer über Bord gingen, endete das Fluss-Vergnügen für Schüler und Lehrer in einem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr.

Um 10.38 Uhr erreichte die Polizei der Notruf, dass vier Personen in Höhe Nesselrath in der Wupper trieben, nachdem deren Boot gekentert sei. Die Schüler im Alter von 13-14 Jahren waren mit zwei Lehrern und zwei Begleitern des Kanuverleihs in Leichlingen zum Ausflug aufgebrochen, obwohl der Flusspegel deutlich angestiegen war.

 An mehreren Stellen am Wupperufer hatten sich die Wasserretter gestern positioniert und Rettungsseile gelegt.

An mehreren Stellen am Wupperufer hatten sich die Wasserretter gestern positioniert und Rettungsseile gelegt.

Foto: Michael kiesewalter

Laut Polizei waren alle mit Schwimmwesten ausgerüstet. Mit Hilfe der Feuerwehr und einem Polizeihubschrauber wurde umgehend die Suche eingeleitet. Wie sich aber relativ schnell herausstellte, konnten sich alle Gekenterten mit Hilfe der Begleiter des Kanuverleihs aus der Wupper an Land retten. Aufgrund der derzeitigen Wassertemperatur blieben Unterkühlungserscheinungen aber nicht aus. Der Ausflug endete auf dem Parkplatz der Polizeiwache in der Neukirchener Straße, wo sich alle Beteiligten versammeln mussten, um zu überprüfen, ob nicht doch jemand fehlte.

"Hinweise auf ein strafrechtliches Verhalten oder eine Verletzung von Aufsichtspflichten liegen derzeit nicht vor", erklärte eine Polizeisprecherin am Nachmittag. Im Einsatz waren die Feuerwehr Leichlingen, Solingen, Leverkusen, mehrere Streifenwagen der Polizei des Rheinisch-Bergischen Kreises plus Hubschrauber sowie DLRG und Rettungsdienst Leichlingen, ebenso ein Notarzt aus Langenfeld.

 Endstation des Ausflugs: Auf dem Parkplatz der Polizeiwache wurde noch einmal "durchgezählt".

Endstation des Ausflugs: Auf dem Parkplatz der Polizeiwache wurde noch einmal "durchgezählt".

Foto: ""

Der Solinger Schulleiter Andreas Tempel zeigte sich in einer ersten Reaktion erleichtert: "Ich bin heilfroh, dass sich alle Kinder retten konnten und mit dem Schrecken davongekommen sind", sagte er auf Anfrage und kündigte an: "Wir werden das Geschehen in der Schule aufarbeiten."

Dabei müsste auch geklärt werden, warum die Tour gestartet wurde, obwohl der Wupperpegel von normalerweise 70 Zentimetern auf 1,20 Meter angestiegen war. Andere Anbieter fahren ab einem solchen Pegelstand nur noch mit speziellen Sicherheitssystemen, etwa durch Leinen verbundenen Booten. Damit vergrößern sie die Auflagefläche, und verhindern, dass einzelne Boote kentern. Das ist keine Pflicht, aber erhöht die Sicherheit.

Und auch der Wupperverband warnt: "Neben einer hohen Fließgeschwindigkeit können sich gefährliche Strudel bilden. Hier ist der Grad des ,Könnens' des Kanufahrers ausschlaggebend."

(RP)
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