Leichlingen Kostenfreier Internetzugang im Bürgerbüro im Praxistest bewährt

Leichlingen · Langeweile und Zeitverschwendung im Wartebereich vor dem Leichlinger Bürgerbüro sind ab sofort vorbei: Im Rathausfoyer gibt es jetzt einen kostenfreien Internetzugang, Besucher können über WLAN im weltweiten Netz surfen. Um das zu ermöglichen, arbeiten der Wirtschaftsförderungsverein WIV und die Stadt mit dem Verein Freifunk Rheinland zusammen. Ein aktueller Praxistest beweist: Es funktioniert.

 Bürgermeister Frank Steffes, Milan Paessler vom Verein Freifunk-Rheinland (rechts) und Reiner Pliefke vom Wirtschaftsförderungsverein Leichlingen testen das kostenfreie Internet im Rathaus-Foyer.

Bürgermeister Frank Steffes, Milan Paessler vom Verein Freifunk-Rheinland (rechts) und Reiner Pliefke vom Wirtschaftsförderungsverein Leichlingen testen das kostenfreie Internet im Rathaus-Foyer.

Foto: Uwe Miserius

Im Wartebereich wird auf zwei großen Schildern auf das WLAN-Angebot hingewiesen. Smartphones und Tablets zeigen das offene Netzwerk "Freifunk-Leichlingen" in ihren Einstellungen sofort an. Die Einwahl ist problemlos, die Signalstärke sehr gut. Auch die Transfer-Raten entsprechen Leichlinger Standards: Im Download werden 5285 Kbits übertragen, im Upload 517 Kbits. Videos beispielsweise auf der Internetplattform Youtube laufen ohne Rucken und langwierigen Bildaufbau.

Einen besonderen Vorteil bietet das Rathaus-WLAN auch außerhalb der Öffnungszeiten: Seine Reichweite geht bis auf den Parkplatz. Wer auf der großen Treppe vor dem Verwaltungsgebäude sitzt, kann den kostenfreien Internetzugang immer noch nutzen. "Wir haben gemeinsam beschlossen, mit dem Verein Freifunk Rheinland eine WLAN- Infrastruktur für Leichlingen und Witzhelden zu realisieren, die einen kostenfreien Zugang für Bürger und Gäste ermöglicht", betonen Reiner Pliefke vom Wirtschaftsförderungsverein WIV und Bürgermeister Frank Steffes. Freies Internet soll es künftig nicht nur im Rathaus, sondern in der gesamten Innenstadt geben. Damit kämen auch Bürger, die finanziell nicht in der Lage seien, das Internet zu nutzen, in dessen Genuss. Zudem könnten Flüchtlinge, die es nach Leichlingen verschlagen habe, auf diesem Weg mit ihrer Heimat Kontakt aufnehmen.

Mehr als 100 ehrenamtlich organisierte Freifunk-Initiativen haben in den vergangenen Jahren mehr als 6000 öffentlich verfügbare WLAN-Hotspots in Deutschland eingerichtet. Für den freien Internetzugang müssen WLAN-Router installiert werden. "Da sich die Router selbstständig vernetzen, erhält man mit wenigen Installationen ein flächendeckendes Netz im Innenstadtbereich. Die Teilnehmer, die den Dienst unterstützen möchten, stellen einen Zugang zu ihrem Internetanschluss zur Verfügung. Über diesen Anschluss wird durch eine gesicherte Verbindung ein Zugang zum öffentlichen Internetzugang des Freifunk-Vereins hergestellt", erklärt Reiner Pliefke.

Interessant wird das Ganze vor allem dann, wenn sich die Leichlinger Einzelhändler daran beteiligen und das Netz so ausgebaut wird. "Wir versprechen uns vom freien WLAN eine Steigerung der Aufenthaltsqualität und der Attraktivität der Innenstadt. Je mehr Gastronomen, Einzelhändler und Unternehmen mitmachen, desto größer und stärker wird unser Netz werden", sagt Pliefke. Mit dem Leichlinger Milan Paessler hat er einen für Leichlingen und Witzhelden engagierten Verantwortlichen vom Freifunk-Rheinland für das Projekt gewinnen können. Der neue Internetauftritt www.freifunk-leichlingen.de informiert das Leichlinger Netzwerk.

(inbo)
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