Leichlingen Kulinarischer Sommer von edel bis fettig

Leichlingen · Französischer Edelschimmelkäse und amerikanisches "Smoked Beef" in Giga-Portionen - das harmonierte im Brückerfeld. Den passenden Wein gab's gleich dazu.

 Leon testet die Spiralkartoffeln - beim Kulinarischen Sommer kamen nicht nur die Großen auf ihre Kosten.

Leon testet die Spiralkartoffeln - beim Kulinarischen Sommer kamen nicht nur die Großen auf ihre Kosten.

Foto: Ralph Matzerath

Wer am vergangenen Wochenende durchs Brückerfeld in Leichlingen gegangen ist, dessen Nase konnte binnen wenigen Sekunden einen ganzen Blumenstrauß an unterschiedlichen Gerüchen wahrnehmen. Die Leichlinger feierten ihren ganz persönlichen kulinarischen Sommer - und das zum bereits dritten Mal.

Roch es auf der einen Seite noch nach Fleisch, dessen Duft in Form von Rauchwolken in die Nase stieg, brauchte es nur rund fünf Schritte in die andere Richtung, und französischer Käse erzählte von seinemlangen Reifeprozess.

Der Stand mit den runden Objekten gehörte zu einer kleinen französisch geprägten Ecke, in der sich auch Serge Bouquié heimisch fühlte.

Auf der Auslage vor ihm lagen Blöcke aus Nougat, mit ganzen Nüssen verfeinert. "Das sind bis zu zehn Kilo", sagte der 35-Jährige, während er auf einen der großen Nougatklötze zeigte. Je nach Kundenwunsch würden diese in Scheiben geschnitten und zerkleinert. Bis zu sechs Monate könne die fetthaltige Süßigkeit aufbewahrt werden.

Bouquié ist waschechter Franzose, lebt im Elsass und hat einen starken Akzent. Und er liebt, was er verkauft. "Nougat kann man jeden Tag essen", betonte er in Leichlingen mit einem Grinsen im Gesicht.

Die Süßspeise ist genau das Gegenteil vom herzhaften Angebot, das Hayri Kezer nach Leichlingen brachte. Sein Stand war wohl einer der auffälligsten. Nicht nur wegen der großen amerikanischen Flagge, an deren Seite eine Südstaaten-Fahne wehte. Vielmehr hätte man meinen können, der 30-Jährige habe eine Nebelmaschine angeschmissen. Eigentlich aber handelte es sich dabei um einen eindrucksvollen, pechschwarzen Smoker, in dessen Bauch bereits seit 24 Stunden das begehrte Fleisch garte. Die Methode sorgt dafür, dass eine besondere Zartheit entsteht.

"Da passen locker 100 Kilo rein", erläuterte Kezer. Der "Size"sei nun mal etwas, das die amerikanische Küche ausmache. "Es ist halt alles groß bei uns." Das Gerät habe er im Mittleren Westen der USA gekauft, bis nach Europa habe der Hersteller noch nie einen Smoker verkauft. Nun tingelt Kezer mit seinem Gar-Apparat als American Barbecue Cooker über Märkte und Feste.

Geht es nach Veranstalter Rolf Ischerland war Kezer dafür ein Leichlingen genau richtig. Denn die Bevölkerung der Stadt wisse gutes Essen zu genießen. Insgesamt 26 Aussteller boten Aromen in fester und flüssiger Form an. Damit hat sich der Kulinarische Sommer in diesem Jahr etwas verkleinert. Zu viele Weinangebote habe es im vergangenen Jahr gegeben. Es sei zu sehr ein Weinfest gewesen.

"Wein gehört zwar dazu, sollte aber nicht dominieren", erläuterte Ischerland. Zudem habe das Fest schnuckliger werden sollen, um das südländische Lebensgefühl stärker zu vermitteln.

(RP)
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