Leichlingen Kids holen sich Tipps von Handballprofi

Leichlingen · Nationalspieler Carsten Lichtlein vom VfL Gummersbach trainierte die D-Jugend der Handball "Pirates" in der Toscana Sporthalle in Leichlingen.

 Gruppenbild mit Profi: Die Mädchen und Jungen der Leichlinger "Pirates" trainierten mit dem Handball-Nationalspieler Carsten Lichtlein (hinten, M.) - und hatten dabei jede Menge Spaß.

Gruppenbild mit Profi: Die Mädchen und Jungen der Leichlinger "Pirates" trainierten mit dem Handball-Nationalspieler Carsten Lichtlein (hinten, M.) - und hatten dabei jede Menge Spaß.

Foto: Uwe Miserius

Wie Trainer Mike Genster die Kinder der "Handball Pirates" des Leichlinger TV in der Kabine auf den hohen Besuch einschwor, blieb sein Geheimnis. Carsten Lichtlein, Torwart beim VfL Gummersbach und Spieler der deutschen Nationalmannschaft, war in die Toscana-Halle gekommen, um die Pirates-D-Jugend zu trainieren.

Kaum aus der Kabine, begannen die Mädchen und Jungen zwischen zehn und zwölf Jahren der gemischten Handballmannschaft direkt, sich einzulaufen. Von so viel Eigeninitiative war Profi Lichtlein sichtlich beeindruckt. "Da bin ich ja perplex, stark", lobte er.

Eigentlich sollte Lichtlein schon im März zum Training der Kids kommen, doch da hatten die Leichlinger vergeblich gewartet. "Ich musste damals aus terminlichen Gründen absagen und leider ist da was in der Kommunikation schief gelaufen", erklärte der Handballprofi sein Fehlen. Dass es jetzt doch geklappt hat, freute Kinder und Eltern gleichermaßen. Nach der Panne hatte sich der Verein entschuldigt und die Kids zu einem Heimspiel des VfL Gummersbach eingeladen.

Ganz besonders aber profitierten Noel, Simon und Jan - die drei Torhüter der "Pirates" - von der Sonderbehandlung. Denn während die anderen der Mannschaft mit Trainer Genster übten, bekamen die drei Tipps und Kniffe von dem 38-jährigen Lichtlein zugesteckt.

Die Zweifel, die Simon - mit zehn Jahren der jüngste der drei - am Anfang hatte, weil er noch mit kleineren Bällen als die anderen spielt, konnte der Gummersbacher Torhüter schnell ausräumen. "Wir machen nicht so schwere Sachen", beruhigte er ihn. Dann ließ er den Nachwuchs verschiedene Übungen für Koordination und Reaktion machen. Die drei Jungs sollten etwa den Ball zwischen den Füßen dribbeln oder immer wieder in der Luft gegen die Wand spielen.

Anschließend erklärte er ihnen die goldene Regel eines Torhüters: "Wenn hier der Abwurfpunkt ist", sagte der Profi, während er einen Ball in einiger Entfernung zum Tor schräg auf den Boden legte, "dann müsst ihr immer in einem 90 Grad-Winkel dazu reagieren, damit das ganze Tor zu ist". Die Kids sollten sich die Tipps von Lichtlein zu Herzen nehmen, er hat es weit gebracht: 2007 wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister, 2016 Europameister.

Auch Mike Genster sah das Training als große Chance. "Es geht darum, den Kindern zu zeigen, was sie erreichen können", sagte der Trainer der "Pirates". Die Idee zu der Aktion kam ihm, als er Lichtlein auf einem Event kennenlernte. "Damals musste ich einen Siebenmeter gegen ihn werfen", erzählte er, verriet aber nicht, ob er das Tor traf. Lichtlein stimmte zu, und nach der Panne im März lief nun alles glatt.

Und das, obwohl am Ende in der Toscana Sporthalle fast zwei Mannschaften standen. "Die neue Saison hat schon angefangen, aber wir wollten auch den älteren Spielern die Möglichkeit geben, mit dem Profi zu trainieren", erklärte Angelika Genster, Frau des Trainers. Deshalb waren mehr Spieler als sonst üblich in der Halle.

Genster zeigte sich zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge - denn die gaben trotz schwüler Temperaturen ihr Bestes.

(RP)
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