Leichlingen Leichlingen - gesunde Stadt mit Aussicht

Leichlingen · Reimar Molitor (Verein Region Köln/Bonn) lobt die Stadt, mahnt aber zu Taten.

 CDU-Chef Maurice Winter (l.) und Referent Reimar Molitor.

CDU-Chef Maurice Winter (l.) und Referent Reimar Molitor.

Foto: U. Miserius

Zwei pragmatische Vorschläge machte Reimar Molitor: Leichlingen solle sich "Die gesunde Stadt" nennen und einen Aussichtsturm auf den Höhen bauen, der einen weiten Blick ins Rheintal ermöglicht. Molitor weiß, wovon er spricht, denn er ist Geschäftsführer des Vereins Region Köln/Bonn, einem Zusammenschluss von Städten, Kreisen und Gemeinden, der die regionale Strukturentwicklung voranbringen will.

Vor einem Jahr war der Geschäftsführer, gelernter Geograf und Jurist, schon einmal zu Gast bei der Leichlinger CDU, die nun erneut zu dem Thema "Zukünftige Ausrichtung Leichlingens" in Form einer offenen Mitgliederversammlung eingeladen hatte. Molitors Vorschlag: "Das Konzept einer gesunden Stadt lässt sich glaubwürdig vermitteln." Denn die ohnehin einmalige Lage am Rande der Rheinschiene mit viel Natur und Freizeitmöglichkeiten sei dafür geeignet. Nur müsste dann ein solches Konzept konsequent umgesetzt werden, etwa, indem man die Kindergärten und Schulen nur mit dem Obst aus der Region versorgt. "Gesund" umfasst die Bereiche Wohnen, Freizeit und eine Altenversorgung; der letzte Punkt biete ja Ansätze (Pilgerheim Weltersbach).

Vor allem müsse die Stadt eine vernünftige Anbindung an die Verkehrswege der Rheinschiene finden - nicht für den Individualverkehr. Denn das Verkehrsaufkommen werde in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Der Ausbau der niederländischen Nordseehäfen werde mehr Lkw auf die Straßen bringen. Schon jetzt seien die Autobahnen überlastet, und das werde laut Verein deutlich zunehmen. "Wenn sich Leichlingen mit seinen Nachbargemeinden besser abstimmt", betonte Molitor, "kann man viel im öffentlichen Nahverkehr erreichen."

Die 58 Gemeinden in der Region teilt Molitor in drei Gruppen: Die Erste habe vor dem Hintergrund einer schwierigen finanziellen Lage aufgehört, sich weiterhin zu entwickeln. Die Zweite versuche es mit Einzelprojekten; die Dritte habe einen Fahrplan für die nächsten 15 Jahre. Leichlingen befinde sich in der zweiten Einheit, komme aber mit seiner Politik nicht nennenswert weiter. Molitor: "Man kommt nur an Fördermittel, wenn man klare Konzepte vorlegen kann."

Ein solches mit vielen kleinen Maßnahmen, die sich zu einem Ganzen zusammenfügen, müsse entwickelt werden. Mit der "blau-grünen" Infrastruktur (Wupper, Dhünntalsperre, Natur) verfüge Leichlingen über den Luxus, eine eigene Haltung einnehmen zu können. Es biete schönes Wohnen mit dem Kontrast zur geschäftigen Rheinschiene - daraus lasse sich ein starkes Profil erstellen.

(sg-)
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