Leichlingen Glatteis-Ärger am Bechhauser Weg

Leichlingen · Weil Wasser vom Hang über den Bechhauser Weg läuft und bei den aktuellen Temperaturen gefriert, ist die Fahrbahn eisglatt. Ein hausgemachtes Problem der Stadt, sagen die Anwohner verärgert.

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Für eine schmale Straße am Ortsrand von Witzhelden sorgt der Bechhauser Weg erstaunlich oft für Gesprächsstoff. Ob es um Ausweichstellen und Ausbesserungen der städtischen Strecke geht, die gerne als Abkürzung zwischen Herscheid und Witzheldener Ortsmitte missbraucht wird oder um die Diskussion, ob sie für den Durchgangsverkehr ganz gesperrt werden soll: Zu einer für die Anwohner optimalen Lösung scheint es bislang nicht gekommen zu sein.

Jetzt gibt's erneut Ärger: Ausgerechnet an der Stelle, wo der Bechhauser Weg in Richtung Zentrum besonders steil ansteigt, läuft seit vielen Monaten Wasser aus dem Hang und quer über die Straße, laut Anwohnern bei Regen fast wie aus einer Quelle. Hätte der Weg keine Bordsteinkante, hätten die angrenzenden Häuser es wahrscheinlich in den Garagen, heißt es vor Ort.

Bei den aktuellen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt haben Fußgänger und Autofahrer dort allerdings gleichermaßen ein besonderes Problem. "Heute Morgen habe ich um 4.20 Uhr den Zeitungsboten gehört, als er mit durchdrehenden Fahrzeugrädern versuchte, die Straße hochzukommen. Kurz vor unserer Einfahrt hat er aufgegeben und umgedreht", berichtet Anwohnerin Christel Wassong. Sie selbst sei später noch nicht mal mit dem Auto aus der Garage rausgekommen, weil es so glatt war.

"Auch für die Fußgänger, die zu der Arztpraxis oberhalb gehen, ist das ziemlich gefährlich", ergänzt Anwohner Wilfried Hermanns. Passanten ließen ihrem Ärger überdies ein ums andere Mal freien Lauf und beschimpften die Anwohner, dass die Fahrbahn nicht gestreut sei - obwohl die dafür gar nicht zuständig seien, wie die Betroffenen betonen. Was die beiden Familien aber am ärgerlichsten finden: Schon im vergangenen Jahr haben sie bei der Stadtverwaltung das Problem mit dem Wasser auf der Straße gemeldet, passiert sei seither in der Sache aber gar nichts. "Heute Morgen hat es mir dann einfach gereicht", berichtet Hermanns. Er meldete sich in unserer Redaktion. Zigfach habe er versucht, den Bauhof telefonisch zu erreichen, allerdings ohne Erfolg.

"Unfreundlich abserviert" fühlte er sich auch bei der Stadtverwaltung, als er dort um Vermittlung bat. Zwar sei um 10 Uhr zum ersten Mal der Streuwagen durch die Straße gefahren, doch glatt sei es danach immer noch gewesen. Das Problem ist den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs indes nicht neu. "Ja, wir werden uns des Themas im Frühjahr annehmen", sagt der neue Bauhofleiter Andreas Pöppel gestern auf RP-Nachfrage. Das sei bereits geplant, nun sei es angesichts des Frostes aber zu spät gewesen. "Im Frühling beginnen wir mit den Baggerarbeiten. Dabei soll das Wasser unter der Fahrbahn abgeleitet werden", erläutert Pöppel. Dabei werden wahrscheinlich auch Asphaltarbeiten nötig sein. Woher das Wasser komme, könne er allerdings noch nicht sagen, möglicherweise aus Gesteinsschichten oder aber es sei Bachwasser. Der Bechhauser Weg ist derweil als Straße der Kategorie 1 eingruppiert. "Hier streuen wir 40 Gramm Salz pro Quadratmeter gegenüber 20 Gramm an anderer Stelle, und zwar am Morgen zuerst, weil der Weg als besonders gefährlich eingestuft ist. Bei Dauerfrost kommen wir auch mehrfach am Tag", verspricht Bauhofleiter Andreas Pöppel - angesichts der Wettervorhersage für einen frostigen Start ins Wochenende. Allerdings weist er auch darauf hin, dass Salz nicht sofort wirke. "Mit dem Wetter müssen wir jetzt erst einmal leben."

(RP)
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