Leichlingen Leichlingen hat jetzt eine Beauftragte für Geo-Informationssysteme

Leichlingen · Noch kämpft sich Katja Blumberg durch dicke Aktenberge. Denn die 47-jährige Mutter zweier Kinder (12 und 16 Jahre) aus Solingen ist die neue Beauftragte für Geo-Informationssysteme (GIS) der Stadt Leichlingen. Das heißt, sie erfasst, bearbeitet, organisiert, analysiert und präsentiert sämtliche räumliche Daten.

 Katja Blumberg hat noch viel Arbeit vor sich.

Katja Blumberg hat noch viel Arbeit vor sich.

Foto: Uwe miserius

Alleine, um das Denkmalkataster katalogisieren und übertragen zu können, musste sie seit August mehr als 100 Ordner in ihrem Büro Am Schulbusch durcharbeiten. Nun ist diese Aufgabe fast abgeschlossen. Ab 2017 sollen die vorhandenen Daten im Netz veröffentlicht werden. Und Katja Blumberg wird sich dann voraussichtlich um die Digitalisierung des Aufbruchs-, Friedhofs-, Spielplatz- und Grünflächenkatasters kümmern können. Später sollen außerdem das Gewerbe- und Wohnflächenkataster folgen, die beide jedoch leichter zu erheben sind.

Geoinformationen existieren, seit die Menschen erstmals Karten zur Orientierung zeichneten. Galten Karten oder Pläne bislang als Standard, so hat sich das mit Zunahme der Datenmengen inzwischen drastisch verändert. "Die Stadt Leichlingen hat zuletzt 2014 versucht, GIS voran zu bringen", erklärte Andrea Murauer, Leiterin des Fachbereichs Bauen und Wohnen." Dieses Vorhaben misslang, weil es als Zusatzaufgabe im Planungsamt eingegliedert war. Muraurer: "Weil wir langfristig Ordnung haben müssen, haben wir eine neue, unbefristete Halbtagstelle geschaffen." Zugleich wurde eine Lücke geschlossen.

Die Erfassung von Geodaten bedeutet für die Kommune nicht nur eine wesentliche Vereinfachung ihrer Arbeit. Zugleich bieten sich kolossale Nutzungsmöglichkeiten. So kann GIS jedem Punkt auf einer Landkarte unterschiedliche Themen mit zigtausend verschiedenen Eigenschaften zuweisen, wie zum Beispiel die Höhe eines Gebäudes. Überdies können Geodaten visuell dargestellt werden. Musste ein Bürger oder Architekt für einen Bauantrag noch bis Ende der 1990er Jahre eine Lichtpause erwerben, in der die roten und blauen Baugrenzen manuell nachgezeichnet werden mussten, so kann er sich den Plan demnächst als PDF-Datei bequem aus dem Internet herunterladen. Insgesamt gelten Geodaten als wesentlicher Baustein zur Unterstützung von politischen und verwaltungsinternen Entscheidungen. "GIS spart Arbeit, ist effektiver, schneller und Fehlerquellen werden ausgeschlossen," erläuterte Katja Blumberg über ihre Arbeit. Nicht zuletzt wird die Zusammenarbeit mit anderen Behörden in Zukunft stark vereinfacht, denn eine Vernetzung mit landesweiten Geodateninfrastrukturen entspricht absolut dem aktuellen Stand der Dinge.

(gkf)
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