Leichlingen/Opladen Leichlinger besaß massenhaft Kinderpornografie

Leichlingen/Opladen · Ein 34-Jähriger aus Leichlingen musste sich jetzt vor dem Amtsgericht in Opladen verantworten. Im Zeitraum von November 2014 bis zum März des Folgejahres hatten sich über 900 Bilder sowie 122 Videodateien mit kinder- und jugendpornografischem Inhalt auf dem Rechner des Beschuldigten angesammelt.

Zudem habe der Beschuldigte ein sechsminütiges Video im Internet zum Download angeboten. Fast 100 Mal sei dieses Material heruntergeladen worden.

Der Beschuldigte ließ sich schnell ein, gab die Vorwürfe vollumfänglich zu. Was er getan habe, täte ihm unendlich leid. "Ich habe gelernt, was diese Inhalte bedeuten - welche Schicksale, welches Leid dahintersteckt", sagte der Mann. Auf die Frage, wie er heute über die in der Anklageschrift verlesenen, detailreichen Inhalte denke, antwortete er: "Grausam."

Bereits seit einiger Zeit sei er in Therapie, erzählte er weiter. 20 Stunden habe er absolviert, 25 seien hierbei die Norm, ergänzte sein Rechtsbeistand. Der Psychologe sei dem Gericht durchaus bekannt - ebenso wie die Divise des Arztes, nur Patienten zu behandeln, die viel Motivation und eigenen Willen zur Besserung mitbrächten.

Mit seiner Ehefrau, mit der er weiterhin zusammenlebe und die die Verhandlung in der hinteren Zuschauerreihe verfolgte, hat der 34-Jährige vier Kinder. Das Jugendamt hat sich auch anfänglich eingeschaltet, hieß es gestern.

Das Geständnis, die weiterhin absolvierte Therapie und die offensichtliche Reue des Mannes wertete die Staatsanwaltschaft tatmildernd, die Menge an Bild- und Videomaterial wirke verschärfend. Sie forderte zehn Monate Haft auf Bewährung. Das Gericht kam diesem Plädoyer fast nach, verurteilte den Leichlinger zu sechs Monaten auf Bewährung - und betonte: "Die Entstehung dieser Videos und Bilder ist mit das Schlimmste, das einem Kind passieren kann."

Der Mann auf der Anklagebank nickte stumm und offensichtlich beschämt.

(brü)
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