Leichlingen Leichlinger Orgelsommer steht auch im Zeichen der Reformation

Leichlingen · Das Luther-Jahr gibt den roten Faden für den Leichlinger Orgelsommer 2017 vor. "Musik ist ein reines Geschenk und eine Gabe Gottes, sie vertreibt den Teufel, sie macht die Leute fröhlich und man vergißt über sie alle Laster", sagte der Reformator, der das Singen von Gemeindeliedern im Gottesdienst einführte, was für uns heute längst selbstverständlich geworden ist. Er hat dafür über 40 Lieder gedichtet und komponiert, "Vom Himmel hoch, da komm ich her" und "Ein feste Burg ist unser Gott" sind heute die bekanntesten. Seit dem 16. Jahrhundert inspirierten sie Organisten und Komponisten zu choralgebundenen Orgelwerken.

"Im Jahr des Reformationsjubiläums werden bei vier Konzerten jeweils ein bis zwei Lutherlieder in den Blick genommen", erklärt der neue Leichlinger Kantor Carsten Ehret das Konzept für seinen ersten Orgelsommer in der Blütenstadt. Neben den Großmeistern der Orgelliteratur Johann Sebastian Bach und Dieterich Buxtehude werden auch weniger bekannte Kompositionen erklingen.

Der 29-jährige Kirchenmusiker hat für diese Sommer-Reihe talentierte junge Kollegen verpflichtet, die gerade erst an der Schwelle vom Studium zum Berufsmusiker stehen. Lisa Hummel aus Leipzig, die am 11. August das fünfte Konzert spielt, und Anna Pikulska aus Mainz, die eine Woche später auftritt, gewannen bereits mehrere renommierte Orgelwettbewerbe. Am 4. August ist Kirchenmusikdirektorin Silke Hamburger aus der Nachbarstadt Burscheid zu Gast. Und beim dritten Konzert am 28. Juli spannt der junge Münchner Kantor Christian Seiler in seinem Programm den Bogen von Buxtehude bis Schönberg.

Das zweite und das vorletzte Konzert im Orgelsommer spielt Carsten Ehret selber. "Komm, Heiliger Geist" hat er als Motto über den 21. Juli gesetzt, weil er dort Kompositionen über den Choral von verschiedenen Komponisten gegenüberstellt. Außerdem wird eine Frauenschola des Figuralchores der Evangelischen Kantorei mitwirken.

Ganz anders ist das Konzept für den 25. August, wenn Werke des 20. Und 21. Jahrhunderts für Orgel und Schlagzeug (Henning Kirsch) aufgeführt werden. Eingerahmt werden die sechs Orgelkonzerte, genau wie in den vergangenen Jahren, von zwei Sommerserenaden. Mit barocker Kammermusik für Violine, Fagott und Cembalo eröffnen Irmgard Droska, Johannes Stelter und Nikolay Bogdanovskiy den diesjährigen Zyklus am 14. Juli. Und zum Abschluss am 1. September spielt der Kölner Gitarrist Karl-Heinz Nicolli Gitarrenmusik aus drei Jahrhunderten und verschiedenen Genres von Bach bis Eric Clapton.

Leichlinger Orgelsommer vom 14. Juli bis 1. September jeweils freitags um 19 Uhr in der Evangelischen Kirche Marktstraße.

(mkl)
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