Leichlingen Mehr Geld für die Tierhilfe

Leichlingen · Die Stadt Leichlingen und die Tierhilfe haben eine Vereinbarung unterzeichnet, die die finanzielle Unterstützung des Vereins neu regelt. Auch bei der Unterbringung von Fundtieren gibt es eine neue Abmachung.

Uschi Kummer hat es schon oft genug erlebt. Nachts klingeln Polizisten an ihrer Haustür und präsentieren ihr einen irgendwo im Leichlinger Stadtgebiet aufgegriffenen Hund – mit der Bitte, diesen kurzfristig unterzubringen. Die Vorsitzende der Leichlinger Tierhilfe klemmte sich dann meist um 6 Uhr in der Früh ans Telefon und klapperte potenzielle private Aufnahmestellen ab. Künftig dürfte Kummers Nachtschlaf gewahrt bleiben. Für Fundtiere – in erster Linie für Hunde – hat die Stadt eine neue Erstaufnahmestelle beim Städtischen Bauhof geschaffen.

Tierheim fehlt

Dies ist Bestandteil einer neuen Vereinbarung mit der Tierhilfe, deren Mitglieder der Stadt ein großes Problem vom Hals halten: eben das der Unterbringung und Weitervermittlung von Fundtieren. Normalerweise wäre dies eine städtische Aufgabe. Doch Leichlingen verfügt nach wie vor nicht über ein Tierheim.

Also springt der Verein „Tierhilfe – Wir fürs Tier“ in die Bresche – seit mittlerweile gut zehn Jahren. In dieser Zeit sind die Kosten explodiert; die Zuschüsse, die die Stadt der Tierhilfe zahlt, reichten hinten und vorne nicht mehr aus. Jetzt werden die Pauschalen aufgestockt. Für jeden Fundhund erhält die Tierhilfe von der Stadt künftig 150 Euro, für jede Fundkatze 80 Euro. Für Kleintiere wie Kaninchen oder Vögel werden 50 Euro fällig. Zudem trägt die Stadt die Tierarztkosten (kann das Fundtier allerdings wieder seinem Besitzer zugeordnet werden, muss der für die angefallenen Kosten aufkommen). Weiterer Bestandteil der neuen Vereinbarung zwischen Stadt und Tierhilfe: Die Stadt kümmert sich verstärkt um die Weitervermittlung von Tieren, indem sie etwa die Presse einbindet. Außerdem wurde festgelegt, was bei Notfällen im Zusammenhang mit Wildtieren wie beispielsweise Igeln veranlasst werden muss.

Auf Spenden angewiesen

Trotz der höheren Zuwendungen durch die Stadt ist die Tierhilfe weiter auf Spenden und Mitgliederbeiträge angewiesen. Denn die Kosten ließen sich mit dem städtischen Geld alleine nicht decken, zumal die Einnahmen des Vereins rückläufig seien, betonen Uschi Kummer und Tierhilfe-Schatzmeisterin Susanne Schaffarczik. Die Tierhilfe hat zurzeit 120 Mitglieder, davon sind aber nur zehn Aktive.

(RP)
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