Leichlingen/Wermelskirchen Mit 50plus die eigene Firma gründen

Leichlingen/Wermelskirchen · Die Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft (RBW) hilft Existenzgründern beim Start. Immer mehr Menschen mit 50plus machen sich in der Region erfolgreich selbstständig und starten so noch mal richtig durch.

Leichlingen/Wermelskirchen: Mit 50plus die eigene Firma gründen
Foto: RBW

Es sind Menschen, die nach dem Verlust des Arbeitsplatzes einen Neuanfang starten, oder Personen, die sich einfach einen Traum verwirklichen möchten: Das Hobby zum Beruf zu machen und gleichzeitig sein eigener Chef zu sein. Doch auf dem Weg in die Selbstständigkeit muss vieles bedacht werden, damit die existenzgründung auch erfolgreich verläuft.

Seit 2006 gibt die Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft (RBW) in Kooperation mit Leichlingen, Burscheid und Wermelskirchen Hilfestellungen bei der Existenzgründung - und das mit Erfolg, wie Peter Jacobsen, Projektleiter bei der RBW und zuständig für die Gründerberatung, betont.

Etwa 30 Personen aus Wermelskirchen, Burscheid und Leichlingen haben sich mit Hilfe der RBW schon eine neue Existenz aufbauen können. Zehn Leichlinger haben laut Jacobsen den Sprung in die Selbstständigkeit nach der Beratung durch die RBW erfolgreich geschaffte und durchweg auch durchgehalten. So seien in der Blütenstadt beispielsweise neu entstanden ein Lebensmittelgeschäft, eine Firma für Altenbetreuung, ein gastronomischer Betrieb. In der Regel kämen die Existenzgründer aus Leichlingen zur RBW-Sprechstunde ins Wermelskirchener Rathaus. Es gebe aber auch die Möglichkeit, Ortstermine zu vereinbaren, auch alleine schon für eine Markt- und Konkurrenzbetrachtung vor Ort. Mithin das Wichtigste für eine Existenzgründung sei aber auch die eigene Motivation, etwas schaffen und auch durchhalten zu wollen, betont Jacobsen, der 15 Jahre als selbstständiger Unternehmensberater tätig war.

"Wir bewerten nicht, ob wir das Vorhaben für sinnvoll halten. Uns interessiert, ob und wie es derjenige schafft, damit Geld zu verdienen", sagt Jacobsen. "Wenn das Konzept schlüssig ist, soll er es probieren," fügt er hinzu. Ein tragfähiger Business-Plan, in dem das Gründungsvorhaben detailliert beschrieben sowie erwartete Einnahmen und Ausgaben in einem Drei-Jahres-Plan dokumentiert werden - ohne dies mache der Weg in die Selbstständigkeit nur wenig Sinn. Jacobsen hilft bei diesem Prozess. Bis zu drei Termine (jeweils über 90 Minuten) seien in der Regel dafür notwendig. "Der Gründer muss viel selbst übernehmen, ich unterstütze ihn dabei", stellt Jacobsen klar.

Etwa 60 Prozent der Anfragen kommen von Männern, Frauen seien etwas zurückhaltender. Oft melden sich auch Menschen mit Migrationshintergrund, berichtet der Experte. Vor allem in der Altersklasse "50plus" gebe es viele sehr gute Leute in der Region, betont Jacobsen. "Sie können noch mal richtig durchstarten," macht er ihnen Mut. Das Beratungsangebot nutzen Personen aller Altersklassen - vom Abiturienten über einen Mediziner bis zu einem Anwalt. Wer sein eigener Chef sein will, muss einige Voraussetzungen erfüllen: Er sollte eine solide Ausbildung haben, die deutsche Sprache und gute Umgangsformen beherrschen, risikofreudig, stressresistent und lernbereit sein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort