Leichlingen Neue Anfrage: Künftig 180 statt 114 Flüchtlinge auf Aldi-Gelände

Leichlingen · Die Anfrage kam gestern Morgen und sie kam direkt aus Köln: 70 neue Flüchtlinge für eine Erstaufnahme soll die Stadt Leichlingen nach dem Wunsch der Bezirksregierung bis kommenden Montag, spätestens aber bis Mittwoch unterbringen. Dies bestätigte Bürgermeister Frank Steffes gestern Nachmittag.

Kosten für Flüchtlinge: Die wichtigsten Antworten
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Foto: dpa, rwe lof

In der vergangenen Woche hatte es bereits eine Anfrage aus Köln beim Rheinisch-Bergischen Kreis gegeben, in der von 500 Flüchtlingen kreisweit bis zum 12. Oktober die Rede war. Der Kreis hatte dieses Ansinnen abgelehnt, in Abstimmung mit den Kommunen aber 200 bis 300 Plätze für die nahe Zukunft in Aussicht gestellt.

Das reichte der Bezirksregierung offenbar nicht aus. Sie hat sich jetzt direkt an die Städte gewandt und ihre neuen Begehrlichkeiten deutlich gemacht. In Leichlingen will man dem Wunsch zwar nachkommen, allerdings nicht in der Kürze, wie es die Bezirksregierung will: "Wir haben demnächst sowieso einen Wechsel in unserer Übergangs-Einrichtung auf dem ehemaligen Aldi-Gelände an der Brückenstraße", berichtete Steffes. Denn sobald alle Flüchtlinge dort registriert seien, würden sie auf ihre dauerhaften Unterkünfte weiter verteilt.

Diese Menschen helfen Flüchtlingen
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Dann können neue Bewohner dort vorübergehend einziehen, allerdings nicht mehr nur 114 wie bisher. " Wir haben mit dem Betreiber DRK gesprochen und sind uns einig, dass wir die Unterkunft auf 180 Personen aufstocken können", sagt der Bürgermeister. Erreicht werden soll das mit Hochbetten sowie zusätzlichen Sanitär-Containern.

"Ich bin für absolute Transparenz in dieser Frage", betonte Steffes, deshalb spreche er auch offen an, "dass ich nicht weiß, welche Art von Flüchtlingen wir jetzt aufnehmen werden". Bisher lief alles problemlos und auch von der Nachbarschaft weitgehend wohlwollend unterstützt. Allerdings waren auf dem ehemaligen Aldi-Gelände auch ausschließlich Familien mit Kindern untergebracht - ob das so bleibt, kann zurzeit keiner sagen.

Was ist was - Begriffe zum Thema Flüchtlingsunterkünfte
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"Ich will das offen und ehrlich kommunizieren, damit die Unterstützung in unserer Stadt weiterhin so vorbildlich bleibt wie bisher", sagt Steffes. Dazu gehöre aber auch, dass er sein Wort halte, keine Turnhalle mit Flüchtlingen zu belegen.

"Unsere Gebäudewirtschaft prüft zurzeit alle möglichen Objekte, die für eine zu erwartende weitere Zuweisung von Flüchtlingen infrage kommen, berichtet der Stadtchef. Dies geschehe sozusagen vorauseilend, denn, so betont Steffes: "Wir haben keine Lust, in vier oder sechs Wochen plötzlich kalt erwischt zu werden."

Denn dass das Thema Flüchtlings-Zuweisungen noch lange nicht beendet sei, könne man sich spätestens nach der jetzigen Anfrage der Kölner Bezirksregierung problemlos ausrechnen.

(RP)
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