Leichlingen Neuer Stadtchef ruft zuerst Investor Kiefer an

Leichlingen · Frank Steffes will sich als eine seiner ersten Amtshandlungen um die um Offenlage der Innenstadtpläne des Investoren kümmern.

 Bürgermeister Frank Steffes mit Ehefrau Petra.

Bürgermeister Frank Steffes mit Ehefrau Petra.

Foto: Uwe Miserius

Am nächsten Montag hat der neue Bürgermeister von Leichlingen seinen ersten Arbeitstag. Frank Steffes wird das gediegene Mobiliar seines Vorgängers Ernst Müller zunächst im Bürgermeisterbüro stehenlassen: "Es ist für einen repräsentativen Empfang geeignet", meint der neue Bürgermeister. Bereits am zweiten Tag will Steffes unbedingt Philipp Kiefer anrufen: Der Innenstadtinvestor habe versprochen, sofort nach der Kommunalwahl seine Pläne offen zu legen. Und daran werde er Kiefer als neuer Bürgermeister erinnern, nimmt sich Steffes vor.

 Eine gediegene Wohnzimmeratmosphäre erwartet den neuen Bürgermeister in seinem neuen, alten Büro. Frank Steffes wird die Büromöbel von Vorgänger Ernst Müller vorerst übernehmen.

Eine gediegene Wohnzimmeratmosphäre erwartet den neuen Bürgermeister in seinem neuen, alten Büro. Frank Steffes wird die Büromöbel von Vorgänger Ernst Müller vorerst übernehmen.

Foto: Uwe Miserius

Den allerersten Arbeitstag werde er nutzen, um möglichst viele Mitarbeiter im Rathaus kennenzulernen: "25 Jahre Ratsarbeit sind etwas anderes als die Stadtverwaltung. Das Rathaus ist für mich noch eine Blackbox", gibt der neue Bürgermeister zu. Deshalb müsse er sich in den ersten 100 Tagen in die für ihn neuen Strukturen einarbeiten: "Ich muss erst mal lernen, wo da der Hase läuft", sagt er.

Gleichzeitig will Steffes aber das Thema Innenstadtumgestaltung "endlich voranbringen", wie er betont: "Wir sollten jetzt so schnell wie möglich, die Vorplanung von Herrn Kiefer dem Rat und den Gremien vorlegen. Die sollen aber keine Entscheidung fällen, sondern nur eine Empfehlung geben. Für eine Entscheidung muss dann schnell eine Bürgeranhörung anberaumt werden."

Und was wünscht sich der neue Bürgermeister vom Stadrat, desen Vorsitzender er qua Amt nun schließlich wird? "Mehr Ruhe", sagt Steffes. Es sei in der jüngsten Zeit mit dem (alten) Stadtrat kaum mehr möglich gewesen, Sachfragen zu klären und mit wichtigen Belangen, wie der Innenstadtgestaltung, voranzukommen. "Wir werden uns Mehrheiten suchen müssen", räumt Steffes ein. Listenverbindungen, wie es sie mal gegeben habe, seien aber gescheitert, gibt er zu bedenken.

Für die Bürger möchte das neue Stadtoberhaupt mehr Beteiligung an den Dingen, die Leichlingen betreffen. Die von ihm versprochenen Runden Tische zu den Themen "Bürgerhaus" und "Leichlinger Veranstaltungen" wolle er nach Möglichkeit in den ersten 100 Tagen organisieren. "Ein ganz dickes Paket Arbeit steht aber vor allem mit der Einbringung des Haushaltes an, die in den ersten 100 Tagen erfolgen muss", betont Steffes.

Leverkusener und Leichlinger gehen wählen
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Und die Mitarbeiter im Rathaus werden sich fragen, ob es jetzt personelle Veränderungen durch ihren neuen Chef gibt. Steffes sagt dazu: "Für Umbesetzungen in der Verwaltungsspitze sehe ich keine Notwendigkeit." Personalausweitungen werde es nicht geben, auch keine Entlassungen. Aber er sei an den Ratsbeschluss gebunden, die Arbeitsabläufe durch Mehreinsatz von Informationstechnologie zu optimieren und damit auf Dauer die Verwaltung zu verschlanken, sagt der neue Bürgermeister.

(RP)
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