Leichlingen NRW-Fördergeld für Computer statt Schultoiletten

Leichlingen · Im ganzen Land stehen die Schulen auf dem Prüfstand: Die funktionalen Bauten aus den 50er und 60er Jahren sind nicht mehr zeitgemäß und oftmals baufällig. Da geht es nicht mehr nur um die Sanitäranlagen, wie in unserer gestrigen Ausgabe berichtet, sondern um das komplette Gebäude.

Aus dem NRW-Förderprogramm "Gute Schule 2020" steht Leichlingen seitens des Rheinisch-Bergischen Kreises, dem 4,4 Millionen Euro zur Verfügung stehen, 250.000 Euro zu. Das ist allerdings Geld, das nur für berufsbildende Schulen ausgegeben werden darf, wie Bürgermeister Frank Steffes auf Nachfrage gestern erklärte. Aus dem Förderprogramm selbst erhält die Blütenstadt nochmals 1,6 Millionen Euro, von denen jährlich 400.000 Euro verbaut werden müssen.

Eine Projektgruppe aus städtischen Mitarbeitern identifizieren Projekte, die im Rahmen des Förderprogramms saniert werden sollen. Beispielsweise Dächer und Fassaden hätten es dringend nötig sowie die Anschaffung von Computern für die Selbstlernzentren der Bildungseinrichtungen. Die Sanitäranlagen, gibt der Bürgermeister zu verstehen, stünden in der Prioritätenliste nicht sehr weit oben. Er begründet es damit, dass die Toiletten in den vergangenen Jahren bereits komplett erneuert und saniert wurden. Laut Gebäudewirtschaft waren das: "2005 die Realschule im Rahmen des Bauvorhabens 'Umbau naturwissenschaftliche Räume', 2006 das Gymnasium im Rahmen des Bauvorhabens 2'. Anbau Gymnasium' und 2008 die Hauptschule im Rahmen des Bauvorhabens 'Umbau zum Ganztag'."

Das Problem an den Toiletten, liege hauptsächlich in der Nutzung durch die Schüler selbst. "In der Hauptschule zu früheren Zeiten wurden die Toiletten nur in den Pausenzeiten geöffnet, um dem Vandalismus wenigstens ein wenig Einhalt zu gebieten. Im Gymnasium und Realschule gibt es eine Aufsicht, die durch die Schüler bezahlt wird", schreibt das Stadtoberhaupt in einer Stellungnahme. "Die Toiletten werden täglich gereinigt, nur wenn kräftig daneben gemacht wird, setzt sich der Urinstein in den Fliesenfugen fest, und der Geruch ist dann schwer wegzubekommen."

Leichlingen steht mit diesem Problem nicht alleine dar. In Bergheim wird dem Toiletten-Vandalismus seit 2013 durch ein Chipsystem entgegengewirkt. Ein Transponder öffnet die Toilettentür und registriert den Besuch. Damit haben nur Interne Zutritt, und die Kontrolle durch die Datenregistrierung schrecke vor Sachbeschädigung ab.

(seg)
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