Leichlingen Personalmangel: Stadt setzt auf Azubis

Leichlingen · Konsequentes Ausbilden ist aber nur ein Aspekt, dem Verlust der Mitarbeiter im Rathaus entgegenzuwirken.

Eine solide Personalplanung ist für die Stadt Leichlingen aufgrund der Abhängigkeit von der Gesetzgebung des Bundes und des Landes so gut wie nicht mehr möglich. So lautet die Kernaussage in einer Stellungnahme zur Personalentwicklung, die die Stadt in der kommenden Woche dem Haupt-und Finanzausschuss vorlegt.

"Neben Fluktuation aus Altersgründen ist in den letzten Jahren ein größerer Abwanderungswille bei den Mitarbeitern zu verzeichnen", heißt es in der Stellungnahme. Insbesondere kleinen Kommunen falle es schwer, qualifiziertes Personal langfristig zu binden, da die Möglichkeiten der Weiterentwicklung bzw Karrierechancen naturgemäß begrenzt seien.

Die Zahl der Kündigungen hat in den vergangenen Jahren in Leichlingen deutlich zugenommen, führt die Stadt in ihrem Papier aus. 2014 hätten 15 Mitarbeiter das Arbeitsverhältnis gekündigt. Die Stadt versucht nach eigenen Angaben gegenzusteuern: durch flexible Arbeitszeiten sowie durch die Möglichkeit von Telearbeit. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf soll weiter in den Vordergrund gestellt werden. "Eine zentrale Aufgabe der nächsten Jahre wird es sein, die Attraktivität der Stadt Leichlingen als Arbeitgeber zu erhöhen und die Einstellung von Menschen mit Migrationshintergrund voranzutreiben", heißt es weiter: "Die Stadtverwaltung als einer der größten Arbeitgeber hat hier eine Vorbildfunktion."

Außerdem setzt man im Rathaus auf die Nachwuchsarbeit. Aus diesem Grund habe man in den vergangenen Jahren im Rahmen der finanziellen und personellen Möglichkeiten sehr konsequent ausgebildet.

Im einzelnen geschah das in den Berufsfeldern:

- Straßenbauer

- Garten- und Landschaftsbauer

- Verwaltungsfachangestellte

- Beamte im mittleren Dienst

- Beamte im gehobenen Dienst

- Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste

-Erzieher/innen im Anerkennungsjahr.

Aktuell erlebt die Stadt Engpässe im Bereich der Betreuung und Unterbringung der Asylbewerber. Denn neben dem fehlendem Wohnraum werde auch dringend zusätzliches Personal benötigt. Qualifiziertes Personal, insbesondere im Bereich der Sachbearbeitung im Asylbewerberleistungsgesetz, sei derzeit jedoch nicht vorhanden. Hinzu komme der Wettbewerb mit den anderen Kommunen, die vor derselben Problematik stehen.

"Eine ähnliche Problematik haben wir bei der Einrichtung der U3 Plätze in den Kindertagesstätten sowie der gesetzlichen Änderung im Bereich der Kindeswohlgefährdung erlebt", berichtet die Stadt rückblickend zum Abschluss: "Entsprechend qualifiziertes Personal war kaum auf dem Arbeitsmarkt vorhanden."

(RP)
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