Leichlingen Polizei beobachtet Kreuzung Stockberg

Leichlingen · Bei Ortsansässigen ist die Kreuzung zwischen Ziegwebersberg, Stockberg und Landwehrstraße berüchtigt.Die L 79 hat in diesem Bereich zwei Geschwindigkeiten. Das macht die Kreuzung für Verkehrsteilnehmer so gefährlich.

 Vergangene Woche ereignete sich der letzte Unfall an der Kreuzung zwischen Stockberg und Ziegwebersberg. Es gab drei Leichtverletzte. Die Autos waren nicht mehr fahrbereit.

Vergangene Woche ereignete sich der letzte Unfall an der Kreuzung zwischen Stockberg und Ziegwebersberg. Es gab drei Leichtverletzte. Die Autos waren nicht mehr fahrbereit.

Foto: Uwe Miserius

Wer vom Stockberg kommend in den fließenden Verkehr der Landwehrstraße oder in Richtung Solingen auf die Straße Ziegwebersberg einbiegen will, der tut gut daran, lieber mehrmals hinzuschauen, bevor er tatsächlich losfährt. Denn hier rasen viele Autofahrer regelrecht vorbei. Und: Sie dürfen das sogar ausdrücklich.

Die Landstraße mit der Nummer 79 hat nämlich, wie jede Straße, zwei Seiten, auf jeder Seite allerdings eine andere Geschwindigkeit. Das macht sie besonders und, nach Ansicht einiger Anwohner und Pendler, auch gefährlich.

Während Autofahrer, die auf der Landwehrstraße in Richtung Solingen unterwegs sind, kurz vor der Stockberg-Einmündung ein Tempo-50 Schild beachten müssen, dürfen Fahrer aus der Gegenrichtung nach dem Ortsausfahrtschild Ziegwebersberg ungehindert Gas geben und mit Tempo 100 dieselbe Einmündung passieren.

Zufall? Oder ist da etwas übersehen worden? Leichlingens Bürgermeister Frank Steffes ist für die Anordnung der Beschilderung in diesem Bereich zwar nicht zuständig, verwies auf Anfrage aber auf Daten der Kreispolizei. Demnach galt die Einmündung bisher in Bezug auf Verkehrsunfälle als absolut unauffällig.

"Im vergangenen Jahr haben wir in Höhe der Busbucht stadteinwärts eine verdeckte Messung durchgeführt", berichtet das Stadtoberhaupt. Dabei hätten 85 Prozent der Kraftfahrer 73 Stundenkilometer nicht überschritten, trotz der erlaubten 100 km/h.

Die tägliche Verkehrsbelastung liegt im Schnitt bei knapp 1300 Fahrzeugen. Zum Vergleich: Die L 294 vom Germaniabad in Richtung Witzhelden bringt es auf 15.000 Fahrzeuge am Tag. Die logische Folge bisher für die Behörden: kein Handlungsbedarf.

Das könnte sich unter Umständen jedoch schon bald ändern: Denn in diesem Jahr gab es bereits zwei vergleichbare Unfälle (jeweils mit Verletzten) an dieser Stelle. Zuletzt vergangene Woche: da stießen ein roter Opel (aus Solingen kommend) und ein grüner VW zusammen, der die Vorfahrt missachtet hatte. Es gab drei Leichtverletzte.

Sollte bis zum Jahresende noch ein dritter Unfall hinzukommen, müsste die Einmündung als Unfallhäufungspunkt eingestuft werden. Verkehrsregulierende Maßnahmen müssten dann zwangsläufig folgen.

Schon jetzt beklagen einige Anwohner wie auch Pendler, an dieser Stelle seien immer wieder Beinahe-Unfälle zu beobachten. Aber die kämen nun mal nicht in die Statistik.

Gleichwohl betonte Polizei-Sprecher Richard Barz auf Anfrage, wenn ein Bereich so kurz vor der Einstufung als Unfallhäufungspunkt stehe, sehe sich die Polizei dort auch immer noch einmal intensiv um. "Genau das dürfte in diesem Bereich nun auch geschehen", sagte er. Und man dürfe sicher sein: "Für uns hat die Sicherheit oberste Priorität. Das ist an der Einmündung Stockberg/Landwehrstraße nicht anders, als anderswo."

(RP)
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