Leichlingen Radweg soll Bahnbrücke retten

Leichlingen · Neue Hoffnung für die marode Fußgängerbrücke Windgesheide nahe dem Leichlinger Bahnhof. Die Stadt hat Antrag auf Förderung durch das Radwegeprogramm des Landes gestellt. Sogar ein Neubau ist im Gespräch.

Die Sorge treibt alle Beteiligten um: Der Zustand der maroden Fußgängerbrücke Windgesheide nahe dem Leichlinger Bahnhof ist seit vielen Monaten Gegenstand von Diskussionen und Befürchtungen. Gerade auch, nachdem im vergangenen Frühjahr ein Gutachter bescheinigt hatte, dass dringender Handlungsbedarf bestehe. Freiliegende Bewehrungseisen müssten geschützt, das Bauwerk auf gelockerte Betonteile untersucht werden, hieß es damals. Sonst drohten Teile auf die Bahnlinie Köln-Wuppertal zu fallen. Nicht auszudenken, angesichts der Tatsache, dass auch Intercity-Züge auf der Strecke verkehren.

Förderantrag bereits gestellt

Doch jetzt scheint sich eine mögliche Lösung abzuzeichnen. Die Stadt setzt auf das Radwege-Förderprogramm des Landes NRW. "Einen entsprechenden Antrag haben wir bereits gestellt", bestätigte eine Sprecherin der Stadtverwaltung gestern auf Anfrage. Sollte der genehmigt werden, könne Leichlingen mit einer 70-prozentigen Förderung durch das Land rechnen. Das würde dann auch eine andere Option als die Sanierung eröffnen: "Die Tendenz geht in unserem Hause zurzeit eher dahin, abzureißen und eine neue Brücke zu bauen", heißt es bei der Stadt.

Dies soll jedoch nicht an der Politik vorbei geschehen. Zunächst will die Stadtverwaltung noch einmal genau überprüfen, wie und in welchem Umfang die Brücke Windgesheide von der Bevölkerung genutzt wird. Diese Zahlen sollen dann den politischen Gremien vorgelegt werden.

Akzeptanz und Fördermittel sind indes nicht die einzigen Entscheidungskriterien, wie die Stadtsprecherin versichert: "Es kommt ja auch darauf an, ob und inwieweit der von der Bahn geplante Umbau des Leichlinger Bahnhofs Auswirkungen auf die Brücke hat." Erst wenn alles auf dem Tisch liege, könne entschieden werden.

Schon einmal verschoben

In den Beratungen zum Leichlinger Stadtetat 2009/2010 hatte das Thema schon einmal eine Rolle gespielt, war seinerzeit aber wegen der Finanzlage der Stadt verschoben worden. Dies hatte den ehemaligen CDU-Ratsherren Helmut Langer zu einem kritischen offenen Brief herausgefordert.

Zwischendurch hatte die Fußgängerbrücke auch für Schlagzeilen gesorgt, weil einige Autofahrer beobachtet worden waren, die sie als "Abkürzung" mit ihrem Fahrzeug benutzten.

Am kommenden Montag tagt der Arbeitskreis Bahnhof. Durchaus denkbar, dass das Thema Windgesheide auch dort wieder einmal eine Rolle spielt.

(RP)
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