Leichlingen RB 48: "Chaostage" bei National Express gehen weiter

Leichlingen · Die "Chaostage" beim privaten Bahnbetreiber National Express sind nicht zu Ende. Nachdem viele Pendler am Dienstag vergeblich auf Züge der Regionalbahn 48 gewartet hatten, ist es auf der Strecke nach Leverkusen, Köln und Bonn gestern erneut zu Zugausfällen gekommen. Etliche Bahnen, die am Mittwochmorgen von Leichlingen aus Richtung Süden fahren sollten, verkehrten nicht - so dass erneut viele Reisenden in der Blütenstadt hängen blieben.

Dabei wiederholten sich aber nicht allein die Zugausfälle vom Vortag. Auch die Begründung, die National Express später für die neuerliche Panne nachschob, war mit jener vom Dienstag identisch. "Leider hat es bei unseren Zugführern eine weitere Krankmeldung gegeben", sagte ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage unserer Redaktion. So sei es vormittags erneut nicht möglich gewesen, den Fahrplan der RB 48 einzuhalten.

Gleichwohl zeigte sich das Unternehmen, das die RB 48 und RE 7 im Dezember von der Bahn-Tochter DB Regio übernommen hatte, optimistisch, die Schwierigkeiten bald in den Griff zu bekommen. "Wir gehen davon aus, dass am Donnerstag alle Züge wie vorgesehen fahren", sagte der Sprecher von National Express.

Damit hatten die Verantwortlichen indes schon nach den Ausfällen am Dienstag gerechnet. Das Problem des Unternehmens liegt darin, dass zwar rund 80 Lokführer für die RB 48 zur Verfügung stehen. Viele der Angestellten sind jedoch zurzeit in Urlaub - und somit wird die sprichwörtliche Personaldecke mit jeder neuen Krankmeldung kürzer. Auch aus diesem Grund stellt National Express zum 1. August fünf zusätzliche Zugführer ein.

In einem offenen Brief an das Unternehmen kritisierte CDU-Landtagsabgeordneter Rainer Deppe die urlaubs- und krankheitsbedingten Zugausfälle als "nicht hinnehmbar" und vermutete die Ursache "in einer zu geringen Personalstärke bei National Express und der bisher vernachlässigten Ausbildung".

(or/rz)
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