Leichlingen Schulbus-Training: Teilnehmerzahl bricht ein

Leichlingen · Obwohl es für die Sicherheit der Kinder wichtig ist, hat sich für die kostenfreie Schulbusunterweisung der beiden Busunternehmen Hüttebräucker und Wiedenhoff nur ein Elternpaar gemeldet. Die Polizei empfiehlt das Training

Rund 200 i-Dötzchen werden nach den Sommerferien in Leichlinger Grundschulen zum ersten Mal die Schulbank drücken. Einige von ihnen müssen dann auch lernen, täglich mit dem Bus zur Schule zu fahren. Damit das morgens und mittags gefahr- und reibungslos abläuft, bietet das Busunternehmen Hüttebräucker mit der Polizei seit 1978 eine Schülereinweisung für die Buskinder an den Leichlinger Grundschulen an. In Witzhelden übernimmt die Firma Wiedenhoff diese Aufgabe. Seit 2002 können sich auch die Eltern schulen lassen. Nach anfänglich großem Interesse hat sich zur Elternunterweisung für das nächste Schuljahr allerdings bislang nur eine einzige Leichlinger Familie angemeldet.

"Das ist sehr betrüblich. Ich habe keine Idee, woran das liegt", sagt Busunternehmer Rainer Hüttebräucker. Außerdem geht die Teilnahme der weiterführenden Schulen zurück: Die neue Sekundarschule habe sich für die Schülerunterweisung ihrer Fünftklässler nicht mehr angemeldet, obwohl die Realschule dieses Angebot fünf Jahre lang genutzt habe. Auch das Gymnasium beteilige sich nicht, bedauert Hüttebräucker.

"Weil gerade junge, unerfahrene Kinder im Straßenverkehr gefährdet sind, zeigt die Polizei ihnen die Gefahren im Bus und an der Haltestellte und bringt ihnen das richtige Verhalten bei. "An der Haltestelle dürfen sie zum Beispiel nicht toben und ihre Schultaschen nicht zu nah an die Bordsteinkante stellen", berichtet Hüttebräucker. Im Bus sollen sich die Kinder gut festhalten, nicht durch das Fahrzeug laufen und vor allem die Türen freihalten.

Sie erfahren etwas über den toten Winkel des Busses und warum der Fahrer sie dort nicht sehen kann und über den Schwenkbereich des Fahrzeugs, der größer ist, als viele Kinder vermuten. Bekämen sie die gleichen Informationen auch von den Eltern, vertiefte sich das Erlernte besser und schneller, ist sich der Busunternehmer sicher. "Ich halte diese Schulbusunterweisung für sehr wichtig, das ist ein tolles Konzept", sagt auch Polizeihauptkommissarin Iris Hemmeter.

Sie war selbst viele Jahre lang Verkehrssicherheitsberaterin und schätzt das Engagement der örtlichen Busunternehmen. "Leichlingen ist die einzige Stadt im Rheinisch-Bergischen Kreis, die die Schulbusunterweisung anbietet. Möglicherweise liegt es einfach an der fehlenden Information, dass die Eltern sie derzeit kaum nutzen," meint die Polizistin.

Dabei würden die Kinder beim Busfahren sicherer und die Sorgen der Eltern geringer. Die Mütter und Väter, die an der Schulung teilnehmen, bekommen überdies für drei Wochen eine kostenfreie Busfahrkarte, damit sie die i-Dötzchen zum Schuljahresanfang im Bus begleiten können. "Damit nehmen sie ihren Kindern die Angst und üben das Busfahren gemeinsam", sagt Hüttebräucker.

(inbo)
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