Leichlingen Spatenstich Innenstadt in drei Jahren möglich

Leichlingen · Die Bürgerbefragung zur Innenstadtentwicklung soll im Herbst durchgeführt werden. Gefragt wird aber nur nach den Flächen oder der Gestaltung. Die Grundstückseigentümer werden parallel beteiligt.

 Will keine Träume verkaufen: Amtsleiterin Helge Mehrtens.

Will keine Träume verkaufen: Amtsleiterin Helge Mehrtens.

Foto: Miserius, Uwe (mise)

Sieben Jahre lang hat das Thema "Innenstadtentwicklung" in Leichlingen Verwaltung, Politik und Bürgerschaft auf Trab gehalten. Nun soll die für den Herbst diesen Jahres geplante Bürgerbefragung endlich die Entwicklung in Gang setzen. In vier Phasen soll das vonstatten gehen. Und Bürgermeister Frank Steffes hofft voller Optimismus: "Wir können jubeln, wenn wir den ersten Spatenstich in drei Jahren schaffen."

Denn ab dem Februar diesen Jahres gilt eine vom Stadtrat geschlossene Veränderungssperre für das Plangebiet Wupperufer, neuer und alter Stadtpark, die auf zwei Jahre festgelegt ist und im Sonderfall noch um ein Jahr verlängert werden kann. Helge Mehrtens, Leiterin des Bauordnungs- und Planungsamtes, betonte aber, dass die Verwaltung von diesem Instrument der Veränderungssperre gegenüber den betroffenen Grundstückseigentümern möglichst keinen Gebrauch machen möchte. Vielmehr sei geplant, parallel zur Bürgerbefragung auch sofort die Grundstückseigentümer Philipp Kiefer (Kaufpark und Tankstelle), Deutsche Investment (Cremers Weiden) und Sparkasse am Prozess zu beteiligen.

Bei der Bürgerbefragung geht es zunächst nur um die Planfläche. Fragen zur Gestaltung, den Kosten, Flächen für den Einzelhandel und vieles mehr sollen dann in den Phasen drei bis vier geklärt werden: "Wir verkaufen aber keine Träume oder Illusionen, hier geht es um die harte Realität", verdeutlicht Mehrtens. Denn bei der Bürgerbefragung gehe es im Fazit darum, welches Opfer die Leichlinger bereit seien, für die Stadtentwicklung zu tragen. Dabei müsse dann in der weiteren Entwicklung ein Ergebnis herauskommen, dass für potenzielle Investoren marktgerecht sei.

Bürgermeister Steffes verspricht bei den weiteren Schritten nach der Befragung eine konsultative Bürgerbeteiligung. Er macht allerdings aus seiner Position keinen Hehl und plädierte gestern auch in der Sondersitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung (ASW) für eine eindeutige Öffnung zur Wupper mit einer Sichtachse von Cremers Weiden bis zum Fluss. Er werde deshalb auch für die Bebauung des alten Stadtparks stimmen, kündigte Steffes an.

Im Vorfeld der Bürgerbefragung wird es einen regelrechten Wahlkampf, allerdings mit entsprechenden Spielregeln, geben, kündigten Steffes und Mehrtens an. Denn es sei Sinn und Zweck einer solchen Befragung, dass sich möglichst viele der 21 000 Wahlberechtigten daran beteiligten und es zu einem wünschenswert klaren Mehrheitsergebnis komme.

Die ab 16-jährigen Leichlinger sind bei der Bürgerbefragung stimmberechtigt. Die Jungsozialisten (Jusos) hatten zwar den Antrag eingebracht, bereits 14- und 15-jährige Leichlinger zur Bürgerbefragung zuzulassen. Dies wurde gestern aber mehrheitlich vom ASW abgelehnt.

(RP)
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