Leichlingen Stadt will Parkhaus wegen Müllproblem abriegeln

Leichlingen · Weil die anhaltende Vermüllung am Wallgraben nicht in den Griff zu bekommen sei, werden von der Stadtverwaltung bauliche Veränderungen in Betracht gezogen. Dazu müssten unter anderem große Tore eingebaut werden.

 ..., dass sich ein Bürger über die Untätigkeit des Ordnungsamts bereits in Form dieses fein-säuberlich aufgehängten Sechs-Zeilers beschwert.

..., dass sich ein Bürger über die Untätigkeit des Ordnungsamts bereits in Form dieses fein-säuberlich aufgehängten Sechs-Zeilers beschwert.

Foto: Uwe Miserius

Seine besten Zeiten hat der Plastik-Liegestuhl ganz offensichtlich bereits hinter sich. Von seinem Besitzer wurde er ausrangiert, und mit weiterem Unrat im Parkhaus am Wallgraben entsorgt. "Seit über einem Monat" parke der "Müll eines asozialen Mitbürgers" nun schon dort, so steht es auf dem Zettel, den ein "Bürger der Müllstadt Leichlingen" darüber gehängt hat. Ein anderer Bürger der Stadt, der sich bei unserer Redaktion über die Zustände beschwert (aber namentlich nicht genannt werden möchte), sagt über die seit geraumer Zeit anhaltende Vermüllung: "Ich komme viel rum. Aber Zustände wie in dem Parkhaus habe ich noch kein zweites Mal gesehen."

Das Problem ist so groß und hartnäckig, dass ihm mit den bisherigen Mitteln offenbar nicht beizukommen ist. Bereits vor Monaten wurden vermehrte Streifengänge durch das Ordnungsamt angekündigt. "Und das wurde auch umgesetzt. Aber wir können keine Rund-um-die-Uhr-Überwachung leisten", sagt Bürgermeister Frank Steffes und veranschaulicht: "Wenn jemand nachts reinfährt und seinen Müll auslädt, ist das nicht zu verhindern." Daher werde nun über bauliche Veränderungen nachgedacht. Die Überlegung ist, das Parkhaus so abzuriegeln, dass Kunden hinein gelangen, aber potenzielle Müll-Entsorger, Ruhestörer und Wände-Beschmierer ausgesperrt werden.

 Ein Plastik-Liegestuhl und Mülltüten wurden offenbar von einen "asozialen Mitbürger" im Parkhaus am Wallgraben entsorgt und liegen dort schon so lange ...

Ein Plastik-Liegestuhl und Mülltüten wurden offenbar von einen "asozialen Mitbürger" im Parkhaus am Wallgraben entsorgt und liegen dort schon so lange ...

Foto: Miserius Uwe

"Allerdings", gibt Steffes zu bedenken, "wäre eine solch aufwendige Veränderung mit hohen Kosten verbunden." Denn neben dem Einbau großer Tore müsste der Ein- und Ausgang Richtung Brückerfeld geschlossen und ermöglicht werden, dass Anwohner auch künftig über das Parkhaus zu ihren Stellplätzen gelangen könnten. Und wohl noch einiges mehr. "Wir haben das noch nicht im Detail geplant," sagt Steffes. Er hoffe noch, dass sich ein anderer Weg findet, der ähnlich praktikabel, aber deutlich günstiger ist. Nur: In Sicht ist eine solche Lösung nicht.

Wobei die Polizei in diesem Jahr nur selten im Parkhaus im Einsatz war. Insgesamt wurden die Beamten seit Januar viermal, seit April sogar nur einmal dorthin gerufen. So seien zum Beispiel Ruhestörungen durch lautstarke junge Autofahrer in diesem Sommerhalbjahr gar nicht registriert worden.

Aber: "Auf Dauer ist ein Zustand, wie er derzeit herrscht, nicht hinzunehmen", sagt der Bürgermeister. Eine komplette Schließung des Parkhauses, sprich: der Wegfall der Parkplätze, sei aber kein Thema. Steffes: "Wir brauchen diesen Parkraum." Bis eine Lösung gefunden wird, werden wohl weiterhin "asoziale Mitbürger" ihren Müll dort entsorgen. Dass dieser dann über Wochen stehenbleibt, das soll aber nicht so sein. "Es soll regelmäßig gesäubert werden", sagt Steffes. Die Zeit wäre in jedem Fall mal wieder reif: Liegestuhl und Co. warten auf Abholung.

(RP)
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