Leichlingen Stadtchef: Schwesternheim scheitert nicht am Kaufpreis

Leichlingen · Die Deutsche Rentenversicherung Rheinland hat der Stadt gestern in einem Gespräch versichert, ihr in der Frage einer Nutzung des Schwesternheims Roderbirken für Flüchtlinge beim Preis keine Steine in den Weg legen zu wollen. Dennoch ist noch längst nicht alles geklärt.

Große Bewirtung gab es nicht: Bei Mineralwasser und Kaffee saßen gestern jeweils zwei Vertreter der Deutschen Rentenversicherung Rheinland und des Landesarbeitsministeriums mit Bürgermeister Frank Steffes und Führungskräften der beteiligten städtischen Fachbereiche im kleinen Sitzungssaal des Leichlinger Rathauses zusammen und diskutierten - "ein konstruktives Gespräch in guter Atmosphäre", darüber waren sich am Ende auch alle Beteiligten einig.

Doch die Information, auf die die Stadtvertreter bei der gestrigen Runde eigentlich gewartet hatten, die gab es nicht - nämlich welchen Preis die Rentenversicherung als Besitzer für den Kauf des ehemaligen Schwesternheims auf dem Gelände der Rehaklinik Roderbirken und des Grundstücks in Rechnung stellen wird. Nicht zuletzt davon hängt es ab, ob die Stadt wie geplant dort Flüchtlinge unterbringen kann. Doch die Ermittlung dieses Preises scheint nicht so einfach zu sein.

Zwar liegt das Wertgutachten inzwischen vor, doch es könnten sich noch entscheidende Veränderungen ergeben, die den Preis beeinflussen. Die Kölner Bezirksregierung hat sich nämlich noch nicht dazu geäußert, ob die Stadt Leichlingen das ehemalige Schwesternheim auch als normales Wohngebäude nutzen kann, wenn die Flüchtlingssituation sich erst einmal wieder entspannt hat.

Stimmt die Kölner Behörde zu, kann der Flächennutzungsplan entsprechend geändert werden. Doch dann gilt das Roderbirken-Grundstück als Bauland - und das würde den Preis deutlich nach oben treiben.

Von der Bezirksregierung konnte unsere Zeitung gestern noch keine Stellungnahme zu dem Thema erhalten.

Die Deutsche Rentenversicherung Rheinland versicherte gestern dagegen auf Anfrage, man wolle der Stadt beim Preis ganz sicher keine Steine in den Weg legen. Eine symbolische Kaufsumme sei aufgrund der Sozialversicherungs-Haushaltsverordnung rechtlich jedoch nicht möglich.

Bürgermeister Steffes ging nach dem Gespräch gestern immerhin so weit, zu sagen: "Das Schwesternheim scheitert nicht am Kaufpreis." Der Stadtchef fügte aber auch hinzu: "Wir prüfen dieses Gebäude nicht als Alternative zu anderen Standorten, sondern als eine zusätzliche Option. Denn nach den bisher prognostizierten Zahlen bei der Zuweisung von Flüchtlingen können wir jeden erdenklichen Wohnraum gebrauchen."

(RP)
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