Leichlingen Stoppt das Land Bezirkspolizisten im Rathaus?

Leichlingen · Der versprochene Umzug des Polizei-Bezirksdienstes ist offenbar vom Ministerium nicht freigegeben. Stadtchef Steffes ist sauer.

 Eigentlich sollten die Bezirkspolizisten ihr neues Büro im Leichlinger Rathaus am kommenden Montag beziehen. Jetzt bleibt es vorerst bei Rundgängen - und einem Büro in Burscheid-Hilgen.

Eigentlich sollten die Bezirkspolizisten ihr neues Büro im Leichlinger Rathaus am kommenden Montag beziehen. Jetzt bleibt es vorerst bei Rundgängen - und einem Büro in Burscheid-Hilgen.

Foto: Matzerath (archiv)

Am kommenden Montag sollten sie eigentlich in ihr neues Büro im Leichlinger Rathaus einziehen - die Bezirksbeamten der Polizei Rhein-Berg. Weil die Leichlinger Wache bekanntlich nach dem Umzug der Kreispolizei in ein neues zentrales Dienstgebäude in Burscheid geschlossen worden ist, war die geplante Anlaufstelle der Bezirkspolizisten in der Blütenstadt zuletzt immer als Argument angeführt worden, den Sorgen innerhalb der Bevölkerung zu begegnen.

Doch aus dem Einzug wird vorerst nichts, vielleicht fällt er sogar gänzlich aus. Denn das Land NRW prüft zurzeit die Konzeption, die hinter der angedachten Anlaufstelle der Polizei im Rathaus steckt - "und zwar völlig ergebnisoffen", wie ein Sprecher des Innenministeriums in Düsseldorf gestern auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte. Soll heißen: Am Ende des Vorgangs kann stehen, dass die Blütenstadt die Polizei-Anlaufstelle verliert.

Bürgermeister Frank Steffes, der die Möbel für das neue Büro im Rathaus bereits zwischengelagert hat, erfuhr von dem Rückschlag nach eigener Aussage am Donnerstag während der wöchentlichen Verwaltungskonferenz.

"Ich bin stinksauer", sagte er gestern: "So kann man nicht mit den Menschen umgehen. In Zeiten zunehmender Sicherheitsbedürfnisse innerhalb der Bevölkerung sei ein solches Signal "einfach nur eine Katastrophe". Gemeinsam mit Landrat Hermann-Josef Tebroke, der ja auch die Funktion des Kreispolizeichefs erfüllt, sei er sich einig, darauf zu drängen, dass es keine lange Verzögerung bis zum Einzug der Bezirksbeamten mehr gebe.

Ein Sprecher der Kreispolizeibehörde versicherte gestern, man habe bereits im vergangenen Dezember die unterschriebenen Mietverträge mit der Stadt an die zuständigen Landesbehörden geschickt. Seitdem warte man darauf, das Düsseldorf diese Verträge endlich abzeichne.

Doch dort beurteilt man den Vorgang offensichtlich völlig anders. Der Ministeriumssprecher jedenfalls machte deutlich, es gehe keineswegs nur um die Mietverträge, sondern "um das gesamte Konzept, das dahinter steckt".

Vorerst werden die Bezirkspolizisten in Burscheid-Hilgen ihr Büro beziehen - unter Umständen müssen sie dort auf Dauer bleiben.

(RP)
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