Leichlingen Telekom-Offensive will Internet-Ärger mildern

Leichlingen · "Leichlingen gehört zu den Gemeinden in Deutschland, die jetzt bei unserem LTE-Ausbau mit dabei sind", verkündet das Unternehmen.

 Selbsttest: Wo LTE zur Verfügung steht, kann jeder im Internet mit der Eingabe seiner Adresse unter "www.telekom.de/netzausbau" sofort herausfinden.

Selbsttest: Wo LTE zur Verfügung steht, kann jeder im Internet mit der Eingabe seiner Adresse unter "www.telekom.de/netzausbau" sofort herausfinden.

Foto: Deutsche Telekom AG

14 000 Haushalte hat die Stadt Leichlingen befragt - rund 70 Prozent von ihnen wünschen sich ein schnelleres Internet. Diese Zahlen hat die Stadtverwaltung erst vor einem Monat bekannt gegeben. Der städtische Breitbandbeauftragte Reiner Pliefke, hieß es damals, versuche ein Konzept für schnelleres Internet zu entwickeln.

Gestern nun meldete sich die Telekom mit einer Presse-Veröffentlichung zu Wort, die Hoffnung machte "Leichlingen gehört zu den Gemeinden in Deutschland, die jetzt beim LTE-Ausbau der Telekom mit dabei sind", hieß es da.

Long Term Evolution, kurz LTE, ist die vierte Mobilfunkgeneration. Der Vorteil: Fotos, E-Mails und Musikdateien können gewissermaßen "über die Luft geschickt werden" - und zwar in ähnlich hohem Tempo wie im Festnetz.

 Ältere Laptops und PCs können über einen USB-Stick fit fürs schnelle Internet gemacht werden.

Ältere Laptops und PCs können über einen USB-Stick fit fürs schnelle Internet gemacht werden.

Foto: Telekom (Thomas Ollendorf)

"Damit haben wir die Möglichkeit, auch solche Orte mit schnellen Internet-Zugängen zu versorgen, die bisher nicht zu erreichen waren", sagt Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer Technik bei der Telekom Deutschland. "Wir kommen damit unserem Ziel immer näher, möglichst jedem einen schnellen Internet-Anschluss anzubieten."

Wirklich jedem? Da gab sich Reiner Pliefke auf Anfrage unserer Zeitung gestern doch mehr als skeptisch. Auch bei der neuen Offensive der Telekom blieben in diversen Außenbereichen so genannte Abschattungen, die den Internet-Empfang behinderten, bemängelte der städtische Experte.

Und so funktioniert LTE: Wie ein lokaler Radiosender versorgt ein LTE-Standort die Bewohner im Umfeld mit seinem Programm - dem schnellen Internet. Moderne Handys, Smartphones und Tablets können LTE standardmäßig empfangen. Ältere Laptops und PCs können über einen USB-Stick fit gemacht werden. Der Stick übernimmt die Rolle einer Antenne und empfängt und versendet die Daten.

Außerdem gibt es LTE-Router, die das Signal auffangen und damit in der Wohnung oder dem Büro ein WLAN-Netz aufbauen. Auf diese Weise können mehrere Geräte gleichzeitig ins Internet gehen. Jeder zweite Deutsche ab zehn Jahren nutzt heute bereits das Internet mobil. Laut Statistischem Bundesamt stieg die Zahl von 2012 bis 2013 um 43 Prozent von 20,8 Millionen auf 29,7 Millionen Menschen. Unter den 16- bis 24-jährigen Internetnutzern beträgt der Anteil mobiler Onliner knapp 81 Prozent.

Wer in den Genuss der neuen LTE-Offensive kommen möchte, muss allerdings Telekom-Kunde sein. Auch das zeigt Pliefke deutlich an: " Für unsere Bemühungen, flächendeckend schnelles Internet zu schaffen, ist das noch nicht der Durchbruch." Immerhin: Für manchen Privatmann in Außenortschaften könne das Angebot eine Alternative sein - Pliefke berichtet auch von Unternehmen, die sich LTE-Sticks fürs Laptop "als Alternative für den Ausfall des stationären Internets zulegen".

(RP)
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