Leichlingen Treffen 65 Jahre nach Schulende

Leichlingen · Für Brunhilde Koch ist das Klassentreffen immer wieder ein besonderes Erlebnis. 65 Jahre nach der Schulentlassung an der Volksschule Uferstraße kommt sie mit ihren ehemaligen Klassenkameraden im Bergischen Hof zusammen.

 Die ehemaligen Volksschüler von der Uferstraße trafen sich jetzt im "Bergischen Hof" an der Brückenstraße.

Die ehemaligen Volksschüler von der Uferstraße trafen sich jetzt im "Bergischen Hof" an der Brückenstraße.

Foto: Uwe Miserius

Das Alter sei allerdings auch ein Grund, warum von den ehemaligen 48 Schulabgängern aus dem Jahre 1951 nur noch 13 beisammen sind. "Viele sind bereits verstorben", sagt Koch. "Manche können bei dem heißen Wetter nicht raus oder wohnen zu weit weg." Eine Schulfreundin wohne zum Beispiel in Südafrika. "Aber es gibt immer einen ausführlichen Brief, was alles in der letzten Zeit so passiert ist", erzählt sie.

Als sie vor 25 Jahren die Leitung des Klassentreffens übernahm, war ihr wichtig, dass weiterhin eine gute Kameradschaft bestehen bleibt. Das funktioniere nur, wenn alle Beteiligten ihre strengen Regeln befolgen. So muss zum Beispiel derjenige einen Krankenhausbesuch machen, der am nächsten zum befreundeten Patienten wohnt. Männer erhalten zum Geburtstag eine Flasche Wein, Frauen einen Blumenstrauß, alternativ eine Creme oder Duschgel. Und für Angehörige von verstorbenen Schulfreunden gibt es ein Trauergesteck oder Geldgeschenke, die aus der noch bestehenden Klassenkasse bezahlt werden.

"Jeder gibt hier, was er geben möchte", erklärt die 80-Jährige, die immer noch von Zweirädern schwärmt. "Ich war die erste Frau in Leichlingen, die ein eigenes Motorrad besaß." 1953 - in Zeiten, in denen Frauen mit Hosen verschmäht wurden - fuhr sie mit Pumps, Sommerkleid und Kopftuch auf ihrer 125er Maschine Adler durch die Straßen. "Noch heute würde ich lieber mit dem Motorrad fahren als mit dem Auto."

Die Schüler, die 1951 mit Klassenlehrer Ullmann die Schule verließen, wollen weiterhin füreinander da sein. Von einer Kameradin, die seit vielen Jahren in der Schweiz wohnt, habe man seit einem halben Jahr nichts mehr gehört. "Wir werden versuchen, die Angehörigen zu erreichen, und hoffen, dass wir beim nächsten Klassentreffen freudige Nachrichten verkünden dürfen", sagt Koch.

(hawk)
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