Leichlingen Übung: Zwei Personen aus Brandhaus gerettet

Leichlingen · 25 Feuerwehrleute trainierten auf dem Gelände an der Brückenstraße, Menschen in stark verrauchten Räumen zu finden.

 Tatort für die Übung war das Areal der früheren Aldi-Filiale. Das Gebäude wird Ende des Monats abgerissen.

Tatort für die Übung war das Areal der früheren Aldi-Filiale. Das Gebäude wird Ende des Monats abgerissen.

Foto: Uwe Miserius

Rauch. Nichts ist zu sehen, außer Rauch. Es ist mühsam und anstrengend für die Männer, sich in voller Montur und mit Atemschutzgerät auf dem Rücken auf allen Vieren fortzubewegen. Doch sie wollen den zweiten Vermissten unbedingt finden. Und dazu müssen sie noch tiefer in den verqualmten Raum vordringen.

Zum Glück war das nur eine Großübung der Freiwilligen Feuerwehr Leichlingen, an der sich die Löschzüge Stadtmitte, Oberschmitte und Witzhelden mit rund 25 Einsatzkräften beteiligten, während Metzholz in Bereitschaft blieb. Mit fünf Fahrzeugen waren sie ausgerückt, als am Samstag der Alarm kam. Nach 45 Minuten war alles vorbei. Aber war es auch im Sinne von Übungsleiter und Stadtbrandmeister Stefan Meiner?

"Jede Übung dient dem Erkennen von Schwachstellen. Es gab tatsächlich kleinere Fehler", erklärte der Löschzug-Leiter. "Wenn wir perfekt wären, bräuchten wir nicht zu üben", ergänzte Sprecher Thomas Schmitz. Er war mit Atemschutzgerät im Raum und schaffte es gerade noch zurück, ehe ihm nach 30 Minuten die Luft ausgegangen wäre. Was bedeuten würde, dass die ganze Gruppe zurück gemusst hätte.

Simuliert wurde ein Vorfall in der alten Aldi-Filiale an der Brückenstraße. Der Abriss des Gebäudes beginnt Ende Juli, auf dem Areal entstehen 37 Reihenhäuser. Der Investor, die Deutsche Reihenhaus AG, gab das Haus für Übungszwecke frei - unter einer Voraussetzung: Die Außenhülle durfte nicht beschädigt werden.

Thomas Kölsch, zuständig für die Freiräumung von Baufeldern, fungierte als eine Art Hausmeister. "Feuer und zwei Vermisste", teilte Kölsch dem Einsatzleiter, Hauptbrandmeister Jens-Uwe Kurth, mit. Während der eine Trupp damit beschäftigt war, das Feuer im Außenbereich zu löschen, suchten die Kameraden nach den vermissten "Dummies".

Das Ganze gestaltete sich wegen der starken Rauchentwicklung so schwierig, der im Vorfeld durch Disconebel erzeugt worden war. Ein Motorlüfter, vor dem Eingang aufgestellt, brachte zunächst nur wenig Erleichterung. Im Ernstfall wäre es ohnehin anders gelaufen: Da hätte die Feuerwehr die Schaufensterscheiben eingeschlagen und die Türen geknackt, um für schnelle Entlüftung zu sorgen.

Und im Ernstfall hätte die Feuerwehr gar nicht erst versucht, eine brennende Aldi-Filiale zu löschen. Wegen des brennbaren Materials ist die totale Einsturzgefahr binnen weniger Minuten sehr groß, ein Innenangriff wäre extrem gefährlich für die Wehrleute. Stefan Meiner: "Wenn es brennt, kann man jedem Kunden nur raten, schnellstens das Gebäude zu verlassen."

(gkf)
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