Leichlingen Ulrich Schneider verlässt nach 28 Jahren die GGS Büscherhof

Leichlingen · 378 Schritte ist Ulrich Schneider bisher Tag für Tag gelaufen, um von seiner Haustür bis zur Gemeinschaftsgrundschule Büscherhof zu gelangen.

 Ulrich Schneider umringt von einigen seiner Grundschulschützlinge.

Ulrich Schneider umringt von einigen seiner Grundschulschützlinge.

Foto: UM

Damit ist zum Ende des Schuljahres Schluss: Der Rektor geht nach 28 Jahren "mit anderthalb lachenden Augen" in Pension. "Die Kinder werden mir fehlen", gesteht der gebürtige Thüringer, der von 65 Lebensjahren 55 in der Schule verbracht hat - als Schüler und als Lehrer. In dieser Zeit sah er viele Kinder und Pädagogen kommen und gehen, hat manche schulpolitische Kehrtwende und Neuentwicklung mitgemacht. "Dabei wollte ich in all den Jahren die Kinder vor allem in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern", sagt der Schulleiter, der sich selbst zu den "Alt-68ern" zählt.

Bei der Durchsicht alter Akten hat er sich erinnert, wie sich die Themen, die in den Schulen wichtig sind, im Laufe der Zeit entwickelt haben. "In den 1970er Jahren wurde nach dem Sputnik-Schock der ,entdeckende Unterricht' gefordert. Nach dem Pisa-Schock Anfang der 2000er Jahre der ,schülerorientierte', "heute unterrichten wir im Zuge der Inklusion "individuell-fördernd." Auch das Verhalten der Eltern hat sich weiterentwickelt. "Die sind zum Teil sehr engagiert, manche auch überbehütend. Wenn die Kinder lernen sollen, Probleme zu lösen, dann muss man sie auch Probleme haben lassen", fordert Schneider. Auseinandersetzung müssten die Kinder allein untereinander ausmachen dürfen, sagt er.

Die Gemeinschaftsgrundschule Büscherhof sieht Schneider sehr gut aufgestellt. Gerade im Hinblick auf die individuelle Förderung im Zuge der Inklusion kommt ihr entgegen, dass ihr neben den Lehrern eine Sonderpädagogin vor Ort ist. Zudem arbeitet die Schule seit über 20 Jahren im Ganztag. Schneider war aufgrund dieser Erfahrungen Ganztagsberater im Rheinisch-Bergischen Kreis, 99 Prozent der Grundschulen bieten mittlerweile eine OGS an. Doch nicht nur darauf ist er stolz. "Als ich letzte Woche an der Verabschiedung der Zehntklässler an der Hauptschule war, hat sich ein ehemaliger Schüler bei mir bedankt, dass ich da war. Er hatte seine Grundschulzeit offenbar in guter Erinnerung", erzählt Schneider.

(inbo)
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