Leichlingen Viele Ideen für das ehemalige Rathaus

Leichlingen · Die Kaufentscheidung ist getroffen. Bürgermeister und viele Politiker möchten den Anbau mittelfristig abreißen.

 Die Stadt will prüfen, ob im ehemaligen Rathaus Trauzimmer oder Ausstellungsräume eingerichtet werden könnten.

Die Stadt will prüfen, ob im ehemaligen Rathaus Trauzimmer oder Ausstellungsräume eingerichtet werden könnten.

Foto: Uwe Miserius

Wenn alles planmäßig läuft, könnten im Frühherbst 2019 die Bagger anrollen und mit der Arbeit beginnen: Am Donnerstagabend hat der Rat einstimmig den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan "Wohnen und Einzelhandel am Rathausplatz" gefasst. Damit ist der Weg frei für die Neugestaltung des 13.500 Quadratmeter großen Areals zwischen Wupper und Neukirchener Straße. Erst in der vergangenen Woche hatte das Leichlinger Architekturbüro Pässler, Sundermann und Partner seine Pläne für das Kaufpark- und Tankstellengelände öffentlich vorgestellt, die die Öffnung zur Wupper mit Einzelhandels- und Wohnflächen vereinbaren sollen.

Nach dem Aufstellungsbeschluss des Rates sind nun wieder die Investoren und Planer am Zuge: Sie müssen einen "diskussionsfähigen Vorentwurf mit Begründung und vorläufigem Umweltbericht sowie Alternativen" ausarbeiten, der schon Anfang nächsten Jahres öffentlich ausgelegt werden soll. Läuft das Gesamtverfahren reibungslos ab, könnte der Bebauungsplan Mitte 2019 in Kraft treten.

Da die Handelsflächen des ehemaligen Kaufparks bis dahin leer stehen, beantragte Linken-Ratsmitglied Klaus Reuschel-Schwitalla am Donnerstagabend, sie für ein Sozialkaufhaus zu nutzen. "Dort könnten gebrauchte Kleidung und Möbel angeboten werden", schwebte dem Politiker vor. Mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Ökumenischen Arbeitskreis haben dazu bereits Gespräche stattgefunden, das DRK hat seine Unterstützung zugesagt. Dementsprechend wurde Bürgermeister Frank Steffes beauftragt, mit den Investoren Verhandlungen über die Nutzung der Fläche zu führen. "Aber auch sie sind für das Thema offen", berichtete Steffes aus seinen Gesprächen.

"Wir sind sehr froh, dass es endlich mit der Innenstadtentwicklung unserer Stadt weitergeht", hatte Martin Steinhäuser (BWL) vor der Abstimmung im Namen von CDU, Grünen, BWL, UWG und FDP verkündet. Misstöne kamen nur auf, wem dieser Erfolg zuzuschreiben sei: Wenn die Verhandlungsergebnisse aller beteiligten Personen von einer Partei für sich reklamiert würden, sei dies unanständig und unfair, warf Steinhäuser der SPD und dem Bürgermeister in einem gemeinsamen Schreiben vor.

Beschlossen hat der Rat gestern auch ein weiteres wichtiges Projekt: Die Stadt wird das Alte Rathaus samt Anbau von der Kreissparkasse Köln kaufen. Rat und Verwaltung sprachen sich dafür aus, das Gebäude zunächst als Gewerbeimmobilie weiterzuführen. Allerdings wird die Stadt die Wohnung im Alten Rathaus ertüchtigen und vermieten. "Für die Stadtentwicklung ist der Erwerb der Immobilie im Stadtzentrum von zentraler Bedeutung. Meiner Meinung nach - und ich denke, dies entspricht auch einer großen Mehrheit der Ratsmitglieder - soll der Anbau mittelfristig verschwinden und für eine Entwicklung entlang der Kirchstraße Platz machen", sagte Bürgermeister Steffes.

Im Alten Rathaus könne man sich viele Nutzungen vorstellen: repräsentative Räume wie Trauzimmer, vielleicht Räume für Ausstellungen oder Museum. Das sei zu gründlich prüfen.

(RP)
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