Leichlingen VLK-Chef Kallert verteidigt Festzelt-Betreiber

Leichlingen · Statt Rolf Ischerland für dessen geplantes Vorstands-Engagement anzugreifen, sollten die Kritiker lieber mit anpacken,

Blütensamstagszug-Leiter Michael Pölcher, VLK-Chef Willi Kallert und Festzelt-Betreiber Rolf Ischerland (v. l.) sind ein eingespieltes Team.

Blütensamstagszug-Leiter Michael Pölcher, VLK-Chef Willi Kallert und Festzelt-Betreiber Rolf Ischerland (v. l.) sind ein eingespieltes Team.

Foto: Uwe miserius

Willi Kallert ist verärgert. Er habe sich maßlos aufgeregt, bekannte der scheidende Chef des Karnevals-Dachverbandes VLK gestern im Gespräch mit unserer Redaktion. Aufgeregt über "Personen, die ein verdientes Mitglied unseres Verbandes in diesen Tagen ohne Sinn und Verstand angreifen, selbst aber anonym bleiben wollen". So gehe man nicht mit einem Menschen wie Rolf Ischerland um, der enorm viel für den Leichlinger Karneval getan habe.

Der 77-jährige Kallert hört im Sommer als Chef des Dachverbandes VLK auf. Der komplette Vorstand muss neu besetzt werden. Nach RP-Informationen stehen für den Vorsitz Ex-Prinz Michael Dembny und Festzeltbetreiber Rolf Ischerland als Stellvertreter in den Startlöchern. Diese Personalie hatten einige Karnevalisten, die namentlich nicht genannt werden wollen, kritisiert und Interessenskonflikte gewittert. Denn als Vorstandsmitglied wäre der Zelt-Betreiber sein eigener Auftraggeber.

"Es wäre schön, wenn solche Leute lieber selbst mit anpacken würden und sich als Kandidat zur Verfügung stellten, anstatt aus der Deckung heraus solchen Blödsinn zu verbreiten", schimpft Kallert. Der Konzessionsvertrag mit dem Zeltbetreiber sei bereits seit 2014 festgeschrieben und laufe bis 2019. "Dazwischen findet noch einmal eine Vorstandswahl statt", sagt Kallert. Ischerland könne in den zwei Jahren einer möglichen Amtszeit also überhaupt keinen Einfluss auf die Zeltkonzession nehmen. Und das wolle er auch gar nicht. "Der Mann hat uns geholfen, als der Leichlinger Karneval am Boden lag", betont der VLK-Präsident: "Er ist mit einem 18.000 Euro teuren Zelt hohes unternehmerisches Risiko eingegangen." Jetzt, wo sich das Zelt rentiere, plötzlich mit Vorwürfen zu kommen, sei ungehörig.

Kallert selbst war vor sechs Jahren angetreten, die Finanzen der notorisch unterfinanzierten Dachgesellschaft der örtlichen Karnevalsvereine in Ordnung bringen. Denn unter anderem finanziert die VLK den Blütensamstagszug, den Prinzen und die Veranstaltungen an Weiberfastnacht.

Mittlerweile hat er es geschafft, dass Jahr für Jahr rund 15.000 Euro dafür verlässlich eingeplant werden können: "Knapp 4000 kommen von den Ehrensenatoren, Mitgliedsbeiträge und Zuschüsse der Kreissparkasse spielten eine weitere wichtige Rolle - vor allem aber Ischerlands jährliche Konzessions-Abgaben für das Zelt auf dem Parkplatz des Rathauses.

All das garantiere Planungssicherheit, wie Kallert betont: "Wir finanzieren sieben Stunden Programm an Weiberfastnacht, ohne Eintritt für die Besucher. Die Künstler für die nächste Prinzenproklamation sind schon gebucht, das muss uns erst einmal einer nachmachen."

Dass Rolf Ischerland jetzt auch Verantwortung im Vorstand übernehmen wolle, sei sehr zu begrüßen aber keinesfalls ein muss: "je mehr Kandidaten wir finden, desto besser", sagt der scheidende Präsident: Nur dann gelte eben auch der Satz: "Nicht meckern, mitmachen!" Wer lieber kritisiere, als sich zu engagieren, gefährde den Fortbestand des VLK.

Kallert würde vor seinem Abgang gerne noch zwei große Gesellschaften als Mitglied verpflichten, die sich bisher standhaft weigern: die "Kleine KG Kirchstraße" und die "KG Herrenelferrat". Beide Gesellschaften führten große Veranstaltungen durch und könnten im Dachverband eine wichtige Rolle einnehmen. Ischerland dagegen sei sich seiner Verantwortung bewusst: "Und dafür sind wir ihm alle sehr dankbar."

(RP)
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