Leichlingen Vukas Wechsel sorgt für Ärger beim LTV

Leichlingen · Nach zwei Jahren beim Handball-Drittligisten schließt sich der 25-Jährige im Sommer Ligakonkurrent Schalksmühle an. Trainer-Manager Frank Lorenzet reagierte mit Enttäuschung auf die Nachricht.

Die schlechten Nachrichten für Anhänger der Handballer des Leichlinger TV reißen derzeit nicht ab. Nach zuletzt zwei sportlichen Niederlagen in der Dritten Liga gegen den Neusser HV und den VfL Eintracht Hagen (beide Male lautete das Ergebnis 30:35) sowie der schweren Verletzung von Mike Schulz (Kreuzbandriss) mussten die Verantwortlichen in der Blütenstadt gestern wieder einmal kräftig durchpusten: Torwart Ante Vukas verlässt den Verein nach der Saison in Richtung des Ligakonkurrenten SG Schalksmühle-Halver.

Sein Vertrag lief ursprünglich noch zwei volle Jahre: bis zum Dezember 2018. Der Kroate zog jedoch eine im Vertrag verankerte Option, um sein Arbeitsverhältnis mit den "Pirates" vorzeitig zu beenden. "Ich habe eine neue sportliche und berufliche Herausforderung gesucht und mich deshalb für diesen Schritt entschieden", begründet der 25 Jahre alte Torwart seinen Wechsel, der die Leichlinger ziemlich überraschend trifft.

In vorderster Front ärgert sich darüber beim LTV Frank Lorenzet, Trainer und Manager der Handballer: "Wir hatten gar keine Chance, mit dem Spieler zu sprechen. Wir sind direkt vor vollendete Tatsachen gestellt worden", sagt der Coach und macht kein Geheimnis aus seinem Gefühlszustand: "Das ist für mich eine menschliche Enttäuschung."

Lorenzet hatte Vukas vor zwei Jahren nach Leichlingen geholt. Zuvor spielte der Torhüter für den Zweitligisten TuSem Essen, den kroatischen Club RK Split und gehörte außerdem dem erweiterten Aufgebot der kroatischen Nationalmannschaft an. In Leichlingen steigerte sich der Keeper immer mehr. Waren seine Leistungen im vergangenen Jahr immer wieder schwankend, stabilisierten sich seine Vorstellungen in den jüngsten Partien immer mehr. Ein Höhepunkt bildete nicht zuletzt der Derbyerfolg über den Longericher SC (36:33) vor drei Wochen, als Vukas über sich hinauswuchs.

2014 verhalf der Leichlinger TV dem Torwart zu einem Job, den er nun durch eine neue Tätigkeit im Sauerland ersetzen wird. Im Sommer soll er eine technische Ausbildung in einem Halveraner Unternehmen beginnen. "So ist das Geschäft nun einmal", sagt Lorenzet geknickt. "Ob wir ihn über den Sommer hinaus hätten halten können, wissen wir ohnehin nicht."

Für die Leichlinger ist der Weggang von talentierten und jungen Handballern ohnehin trauriger Alltag. Schon in der vergangenen Spielzeit verließen Kevin-Christopher Brüren (wechselte nach Dormagen) und Joshua Reuland (wechselte nach Neuss) die Leichlinger, obwohl diese mit dem Gewinn der Drittliga-Meisterschaft einen großen sportlichen Erfolg feiern konnten. Allerdings blieb ihnen der Aufstieg in die Zweite Liga verwehrt.

Vukas, der in Schalksmühle finanziell wohl ein besseres Geschäft als in Leichlingen ausgehandelt haben dürfte, hatte noch vor zwei Wochen im Interview mit unserer Redaktion das freundschaftliche Verhältnis innerhalb der Mannschaft betont. In der kommenden Saison wird diese allerdings sein Gegner sein.

(RP)
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