Witzhelden/Solingen Weltkriegs-Panzergranate im Wald gesprengt

Leichlingen · Eine Panzergranate aus dem Zweiten Weltkrieg fanden Spaziergänger am Dienstag früh auf einem Waldweg zwischen Witzhelden und Solingen/Glüderstraße. Kurz darauf konnte der aus Düsseldorf alarmierte Kampfmittelräumdienst die Panzergranate sprengen. Ein lauter Knall war im Bereich Brachhausen aus dem Wald zu hören.

 Die gesprengte Panzergranate aus dem Zweiten Weltkrieg, die von Spaziergängern im Wald auf der Grenze zwischen Witzhelden und Solingen zufällig gefunden worden ist.

Die gesprengte Panzergranate aus dem Zweiten Weltkrieg, die von Spaziergängern im Wald auf der Grenze zwischen Witzhelden und Solingen zufällig gefunden worden ist.

Foto: Stadt Leichlingen

Anwohner mussten nicht evakuiert werden: "Wir hatten Glück im Unglück. Am Fundort der Granate gibt es weit und breit keine Wohnbebauung", sagte der Leichlinger Ordnungsamtsleiter Thomas Knabbe nach dem Einsatz, der auch für ihn eine Besonderheit war: "Es ist selten, dass vor Ort gesprengt werden muss. Aber der Kampfmittelräumdienst wollte das Risiko nicht eingehen, dass es während eines Transportes zu einer Detonation hätte kommen können", berichtete Knabbe.

Im Einsatz waren zwei Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes aus Düsseldorf, vier Mitarbeiter des Leichlinger Ordnungsamtes und acht Polizeibeamte mit insgesamt vier Fahrzeugen. außerdem wurde ein Krad eingesetzt, um im Wald das Gelände abzusuchen, ob sich noch weitere Spaziergänger dort aufhielten.

Knabbe hatte über den Einsatz zuvor das Solinger Ordnungsamt sowie die Kreisleitstellen von Feuerwehr und Polizei in Kenntnis gesetzt. "Damit niemand dachte, der Knall der Sprengung seien Schüsse oder eine Explosion", sagte der Ordnungsamtsleiter.

Es sei eine Sicherheitszone von 100 Metern um die Sprengstelle eingerichtet worden. Außerdem seien die Waldwege zwischen Witzhelden und Solingen-Glüder kurzzeitig gesperrt worden. "Den Zeitpunkt der Sprengung haben wir so gewählt, dass der Fahrplan der Buslinie 252 zwischen Witzhelden und Solingen nicht beeinträchtigt wurde", betonte Knabbe. Bereits wenige Minuten nach der Sprengung und einer Nachkontrolle durch die Feuerwehr konnten die Waldwege und die Glüderstraße auf Solinger Gebiet gegen 10.35 Uhr wieder freigeben werden.

Für Knabbe war dies der dritte Fund von Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg, seitdem er vor dreieinhalb Jahren seinen Dienst in Leichlingen antrat. Es sei aber nicht unerwartet, dass sich auf Leichlinger Stadtgebiet auch so viele Jahre nach dem Krieg noch Bomben und Panzergranaten fänden, sagt Knabbe. Durch Leichlingen seien etliche Munitionstransporte geführt worden. Und Zeitzeugen wüssten auch von vielen Angriffen auf die Eisenbahnlinie zu berichten, die durch Leichlingen führt. Es gebe im Ordnungsamt Karten, wo noch Bomben und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet würden. "Deshalb raten wir bei Neubauten, bevor die Erdarbeiten beginnen, auch immer zuerst das Ordnungsamt zu informieren", betont Knabbe.

(gt)
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