Leverkusen Windräder in Witzhelden: Was sagen Volksparteien SPD und CDU?

Leverkusen · Einwände und Bedenken gegen die geplanten Windräder auf der Stadtgrenze zwischen Witzhelden haben mittlerweile viele geltend gemacht. Zuletzt hat die Stadt Leichlingen, gestützt durch die Fachgremien, den Bauausschuss und den Bezirksausschuss Witzhelden, gegenüber der Stadt Solingen ihre Einwände mitgeteilt.

 Die geplanten Windräder in Witzhelden rufen Kritik hervor.

Die geplanten Windräder in Witzhelden rufen Kritik hervor.

Foto: uwe Miserius (Archiv)

Viel Zuspruch gibt es auch im Internet auf der Petitionsplattform, die die UWG gegen die Windräder eingerichtet hatte. 283 von 1000 benötigten Unterschriften sind dort mittlerweile geleistet worden. Auch die Eheleute Helga und Gerd Bunk aus Flamerscheid haben als unmittelbar Betroffene inzwischen ihre massiven Bedenken gegen die Windräder der Stadt Solingen mitgeteilt.

Die Bunks wundern sich allerdings und beklagen: Keine der beiden großen Volksparteien, SPD und CDU, hätten in ihren Wahlprogrammen zur anstehenden Kommunalwahl Position zur Frage der Windräder bezogen. Ganz im Gegensatz zu den kleinen Parteien, beobachten Helga und Gerd Bunk. Sie befürchten, dass durch die geplanten Windkraftanlagen das Naherholungsgebiet Sengbachtalsperre vernichtet wird und die Bewohner Witzheldens gesundheitliche Schäden erleiden und finanzielle Einbußen ihrer Grundstücke verkraften müssten.

Für die SPD wehrt sich deren Fraktionsvorsitzender Frank Steffes auf Anfrage der RP gegen den Eindruck, "seine" große Volkspartei kümmere sich nicht um die Windradproblematik. Steffes gibt zwar zu, dass im Wahlprogramm nur schlagwortartig auf das Thema eingegangen werde. Aber die SPD sei die erste Partei gewesen, die nach der Vorstellung des Windradprojektes bei der Bürgerversammlung in der Grundschule Flamerscheid öffentliche ihren Einspruch eingelegt habe. Als Partei sei die SPD gegen diese Windkraftanlagen in Witzhelden, und er persönlich sei auch strikt dagegen: "Hier geht das Interesse der Anwohner vor", betont Steffes.

Der Leichlinger CDU-Chef Rainer Hüttebräucker sagt auf Nachfrage der RP: "Persönlich bin ich der Überzeugung, dass der Energiewandel nur mit einem ausgewogenen Konzept bürgerfreundlich in den Griff zu bekommen ist." Im Wahlprogramm der CDU Leichlingen steht allerdings auch: "Die generelle technische Sinnhaftigkeit von Windkraft ist nicht Gegenstand kommunaler Politik." Die CDU wolle aber die Umsetzung der Energiewende für die Bürger Leichlingens möglichst verträglich gestalten. Dies bedeute die räumliche Nähe von Windkraftanlagen zu Siedlungen, kritisch zu hinterfragen und die Bedürfnisse der Bewohner Leichlingens zu vertreten, heißt es weiter im Wahlprogramm.

Auf Solinger Seite hat sich nach Informationen unserer Zeitung die dortige SPD in Sachen Windräder tatsächlich noch nicht gerührt, wie es die Bunks denn auch beklagen.

Und für die CDU Solingen hatte sich Bezirksbürgermeister Paul Westeppe (CDU) lediglich auf Anfrage unserer Zeitung zu der Windräder-Problematik geäußert. Der für Burg und Höhrath und damit auch für die Sengbachtalsperre zuständige Kommunalpolitiker sagt: "Als Zufahrten zu den Windrädern müssen Schneisen geschlagen werden, die auch nach dem Bau für die Wartung erhalten bleiben. Unser hervorragendes Angebot an Wander-, Reit- und Radwegen muss unterhalten und wenn möglich ausgebaut werden, um den Naherholungswert unseres Stadtbezirks nachhaltig zu sichern. Wenn wir Schloss Burg, den Brückenpark und das Tal der Wupper stärken, dürfen wir dies nicht durch die Ansiedlung von Windkraftanlagen nachhaltig beschädigen."

(RP)
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