Leichlingen Wo bleibt die Unterkunft für Fundtiere?

Leichlingen · Die Vorsitzende der Tierhilfe, Nicole Krybus, fordert von der Stadt, endlich die seit sechs Jahren versprochene Notunterkunft für Fundtiere zu errichten. Die Stadt sagt, sie suche noch nach einer kostengünstigen Möglichkeit.

 Tierhilfe-Vorsitzende Nicole Krybus mahnt von der Stadt eine Notunterkunft für Fundtiere an.

Tierhilfe-Vorsitzende Nicole Krybus mahnt von der Stadt eine Notunterkunft für Fundtiere an.

Foto: Ralph Matzerath (Archiv)

Alarm schlägt jetzt die Vorsitzende der Tierhilfe Leichlingen: "Uns wird seit sechs Jahren eine Notunterkunft für Fundtiere versprochen. Und nun haben wir wieder eine Absage von der Stadt bekommen", beklagt Nicole Krybus. Eigentlich hätten Bürgermeister und Fachämter schon definitiv zugesichert, dass am alten Bauhof eine Notunterkunft für Fundtiere gebaut werden sollte. "Dann hat es plötzlich geheißen, eine solche Unterkunft würde 100.000 Euro kosten und dafür habe die Stadt kein Geld", berichtet Krybus und fügt hinzu: "Der Ordnungsamtsleiter wollte sich zwar eine kostengünstigere Alternative einfallen lassen. Aber davon haben wir nichts mehr gehört und stehen weiter mit unseren Fundtieren auf der Straße."

Alleine 38 Hunde und 22 Katzen habe die Tierhilfe Leichlingen im vergangenen Jahr mühsam bei Privatleuten unterbringen oder noch mühsamer auch mit Hilfe der Polizei die Besitzer der Tiere ermitteln müssen. "Wir wollen ja auch kein richtiges Tierheim, es geht uns nur um eine Übergangslösung", verdeutlicht die Vorsitzende der Tierhilfe. Und sie erinnert: "Wir haben schließlich bereits im Jahr 2008 einen Vertrag mit der Stadt Leichlingen abgeschlossen, dass wir als Tierhilfe die kommunale Aufgabe der Stadt zur Aufnahme von Fundtieren übernehmen. Und schon damals war unsere Übernahme aber vertraglich so abgefasst, dass die Stadt dann auch für eine Notunterkunft sorgt", sagt Krybus.

Aus Sicht der Stadtverwaltung stellt sich der Sachverhalt aber etwas anders dar. Die Tierhilfe Leichlingen habe zunächst selbst vorgehabt, als Notunterkunft für Fundtiere kleine Hütten am Stockberg zu bauen und auch selbst zu finanzieren: "Die Stadt sollte lediglich das Grundstück zur Verfügung stellen", erinnert Stadtsprecherin Ute Gerhards. Deshalb seien auch keine Mittel für eine solche Einrichtung in den Haushalt eingestellt worden.

Die in die Planung von der Stadt dann eingeschaltete Veterinärärztin des Kreises habe dann aber immer weitere Erfordernisse angemeldet, die die Notunterkunft erfüllen solle: "Mittlerweile sind 107.000 Euro berechnet worden, zuzüglich der laufenden Kosten von 2000 Euro", verdeutlicht Gerhards.

Und sie fügt hinzu: "Schließlich waren weder die Tierhilfe, noch die Stadt in der Lage, diese Summe aufzubringen." Deshalb werde zur Zeit nach Alternativen gesucht, die dann im nächsten Bauausschuss und Stadtrat vorgestellt werden sollen, kündigt Gerhards an und versichert: "Wir sind an dem Thema dran!"

(RP)
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