Leichlingen Wohnhaus brannte - 50.000 Euro Schaden

Leichlingen · Wegen eines technischen Defekts brannte ein Wohnhaus in Diepental aus – Bewohner derzeit in Obdachlosenheim.

Brand in Einfamilienhaus in Diepental
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Brand in Einfamilienhaus in Diepental

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Wegen eines technischen Defekts brannte ein Wohnhaus in Diepental aus — Bewohner derzeit in Obdachlosenheim.

11.30 Uhr, auf einer Anhöhe in Diepental, mitten im Wald. Das Thermometer zeigt sieben Grad. Walter Pefferkofen sitzt leicht bekleidet auf einer Bank vor seinem Haus. Seine Frau kommt aus dem Haus gelaufen, bringt ihm ein Paar Socken. Neben dem 77-Jährigen stehen mehrere Krücken. In seinem Garten liegen eine ausgebrannte Mikrowelle, eine weiße Holztür und jede Menge Schutt. Der Hauseingang ist voller Ruß.

Brandgeruch liegt in der Luft. Nachbarn stehen in seinem Vorgarten, wollen wissen, was passiert ist. "Ich hatte gerade mit meinem Sohn telefoniert, wollte Abendessen, da habe ich einen merkwürdigen Geruch in der Küche bemerkt", erzählt der 77-Jährige. "Plötzlich schlug mir eine große Qualmwolke entgegen. Ich habe noch versucht, den Brand mit Wassereimern zu löschen. Keine Chance", berichtet Pefferkofen.

Die Leichlinger Feuerwehr war am Montagabend mit allen vier Löschzügen zu dem Wohnhausbrand in Diepental ausgerückt. Dort war gegen 19.30 Uhr Feuer in einem Einfamilienhaus ausgebrochen. Walter Pefferkofen war wegen Verdachts auf eine Rauchvergiftung zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht worden. Seine 63-jährige Frau, die sich zum Zeitpunkt des Brandes ebenfalls in dem Gebäude befand, blieb unverletzt.

Der 24-jährige Sohn des Ehepaares, der ebenfalls in dem Haus wohnt, befand sich am Montagabend nicht in dem Gebäude.

"Ich musste mit ansehen, wie mein Haus abbrennt", sagt Pefferkofen und wird von einer hilfsbereiten Nachbarin unterbrochen, die nach der Telefonnummer eines Angehörigen fragt. Anne Karsten und Marcus Barke stehen im Vorgarten, fragen, ob sie dem Ehepaar einen Kaffee bringen sollen. "Wir wohnen nebenan, hatten Glück, dass es windstill war und die Flammen nicht übergreifen konnten", sagt Karsten. Schweren Herzens willigt Walter Pefferkofen, der seit mehr als zehn Jahren in dem Haus in Diepental wohnt, ein.

Eine neue Bleibe hat das Ehepaar noch nicht gefunden: Nach seiner Entlassung aus dem St.-Remigius-Krankenhaus hatte Walter Pefferkofen mit seiner Frau zunächst in seinem Auto auf einem Parkplatz in Alkenrath übernachtet, weil das Haus bis auf Weiteres unbewohnbar ist. An dem Gebäude entstand ein Sachschaden in Höhe von 50.000 Euro, teilte Polizeisprecher Peter Raubuch am Dienstag mit. Auch die Brandursache stand am Dienstagnachmittag fest: Ein technischer Defekt an einer Steckdose, ausgelöst durch "unsachgemäßen Umgang", berichtete der Polizeisprecher.

Stadtsprecherin Ute Gerhards sagte nachmittags: "Wir haben der Familie angeboten bis auf Weiteres in der Obdachlosenunterkunft in der Friedensstraße unterzukommen." Das Haus könne voraussichtlich wieder an selbiger Stelle aufgebaut werden. Das habe zumindest eine erste Einschätzung der Bauaufsichtsbehörde ergeben, hieß es.

(RP)
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