Leichlingen "Ziehe-die Zunge-raus-Maschine" und mehr in der Schule Bennert

Leichlingen · Kennen Sie eine "Ballon-platzt-Maschine"? Oder eine "Ziehe-die Zunge-raus-Maschine"? Die Gerätschaften mit den interessanten Namen haben die Kinder der Grundschule Bennert in den vergangenen sechs Wochen im Kunstunterricht entworfen und gebaut. Dabei sind auch die Klang-Maschine, die Farben-schmeiß-, die Murmel-Bahn- und die Musik-Maschine entstanden. Alle einzigartig, kreativ und voll funktionstüchtig.

 Alle 145 Erst- bis Viertklässler haben mitgemacht - das war Forschen im besten Sinne.

Alle 145 Erst- bis Viertklässler haben mitgemacht - das war Forschen im besten Sinne.

Foto: uwe Miserius

Angestoßen haben das Kunstprojekt Viviane Maccio-Figgemeier und Antje Heer, die seit Februar den Kunstunterricht an der Grundschule machen. Mit den Kindern schauten sie sich Werke des Künstlers Jean Tinguely an, in Videos, Büchern und bei einem Ausflug in den Düsseldorfer Kunstpalast, wo der Schweizer seinerzeit "kinetische Objekte aus Schrott" ausstellte. Alle hatten etwas mit Bewegung zu tun, bei allen war aus etwas Altem etwas ganz Neues entstanden.

Nach der Theorie und den Ausflügen ging es für die Schüler derweil ans Selbermachen. "Es war eine wahre Freude, wie die Kinder den Schrott angeschleppt haben, Sachen zerstört und mit neuen Ideen wieder zusammengesetzt haben", erzählte Schulleiterin Christa Rosenberger gestern bei der Präsentation der Ergebnisse. Alle 145 Erst- bis Viertklässler haben mitgemacht, vom Skizzen zeichnen über die Diskussion, was man mit dem vorhandenen Material machen kann bis hin zur Umsetzung mit Hämmern, Sägen, Schneiden, Malen und Schrauben. "Das war Forschen im besten Sinne", sagte die Schulleiterin. Die Murmel-Bahn-Experten Carl (9) und Mariel (10) fanden dieses Kunstprojekt jedenfalls deutlich besser als Mathematik- oder Deutschunterricht. "Das hat richtig Spaß gemacht", berichteten die beiden Grundschüler. Für ihre Maschine haben sie mindestens ein Fahrrad komplett auseinandergenommen, die Schläuche zu Bahnen für die kleinen Kugeln umfunktioniert, eine Leiter als Haltegestell zweckentfremdet und dem Ganzen auch noch mit Sprühlack ein einheitlich schwarzes Aussehen verpasst. "Wir hatten alle zusammen die tollen Ideen", erzählte Carl von der Gemeinschaftsarbeit. Damit die Bennerter Kunst-Maschinen noch länger bestaunt und getestet werden können, werden sie ab 10. Juli im Leichlinger Sinneswald zu sehen sein.

(RP)
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