Leichlingen/Leverkusen Zugausfälle: neue Kritik wegen mangelnden Informationen

Leichlingen/Leverkusen · Nachdem eine Leichlingerin am Montagvormittag wegen zwei ausgefallenen Zügen mehr als eine Stunde lang warten musste am Bahnhof, moniert sie die spärlichen Informationen. Die Deutsche Bahn bedauert den Vorfall und sucht bereits nach dem Fehler.

Es klingt nach dem perfekten Plan für einen perfekten Spätsommertag: Siegrid Lindackers und zwei ihrer Bekannten starteten am Montagmorgen vom Leichlinger Bahnhof aus zu einer Schiffstour auf dem Rhein, die in Bonn beginnen sollte. Beziehungsweise erst einmal starteten sie nicht, sondern warteten. Die RB 48 in Richtung Köln um 9.08 Uhr fiel genauso aus wie die gut eine halbe Stunde später.

Einige andere Kunden werteten die Ausfälle als Fortsetzung der anhaltenden Probleme bei National Express. In 37 Jahren als Pendler "habe ich so etwas nicht erlebt", berichtete etwa die Opladenerin Kathleen Putnam, nachdem sie sich "eine Stunde am Bahnsteig die Beine in den Bauch gestanden (habe) und eine dreiviertel Stunde zu spät am Arbeitsplatz" gewesen sei. Ärgerlicher als die Ausfälle fand Siegrid Lindackers hingegen, dass in Leichlingen in beiden Fällen per Anzeige und Lautsprecher nur mitgeteilt worden sei: ,Zug fällt aus'.

"Ich habe ja für vieles Verständnis. Auch natürlich dafür, dass Züge mal ausfallen können. Aber ich möchte doch zumindest informiert werden", sagt die Leichlingerin. Denn, hätte ihre kleine Reisegruppe um kurz nach 9 Uhr gewusst, dass der nächste Zug in Richtung Köln erst in gut einer Stunde einfährt, hätte man sich nach anderen Möglichkeiten zur Weiterreise bemühen können, beziehungsweise "wir hätten uns die Zwischenzeit ganz anders gestalten können, als auf dem Bahnsteig zu warten", moniert Lindackers.

Ein Sprecher von National Express bestätigte gestern auf Anfrage Zugausfälle und Verspätungen auf den Linien von RE 7 und RB 48. Grund sei eine durch einen Personenunfall bedingte Streckensperrung gewesen, die bis Montagmittag 12.30 Uhr zu Beeinträchtigungen geführt habe.

Für Mitteilungen an die Fahrgäste sei National Express nicht verantwortlich. Dafür sei die Deutsche Bahn (beziehungsweise ihr Tochterunternehmen DB Netz AG) zuständig. Dort bedauerte man gestern die fehlende Information. Es hieß, die Beeinträchtigungen seien durch "Personen im Gleis" entstanden. "Und dies hätte eigentlich am Leichlinger Bahnhof am Montag per Lautsprecher durchgesagt werden sollen", sagte Bahnsprecher Torsten Nehring. "Dafür, dass die Information nicht durchgesagt wurde, entschuldigen wir uns bei den Fahrgästen", sagte er und ergänzte, dass Kollegen sich bereits auf die Suche nach dem - vermutlich technischen - Defekt gemacht hätten.

Immerhin: Siegrid Lindackers und ihre Bekannten hätten den Tag auf dem Rhein noch genießen können. "Auch wenn wir etwas weniger Zeit als gehofft hatten", ergänzt die Leichlingerin. Bald sei sie aber wieder auf die Züge angewiesen. Und dann gehe es nicht darum, ein Ausflugsschiff zu erreichen, sondern einen Flieger am Kölner Flughafen. "Dann muss ich unbedingt pünktlich sein", sagt Lindackers und fügt an: "Nach dem Vorfall am Montag bin ich deshalb schon ein wenig beunruhigt."

(RP)
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