Leichlingen Zwei Leichlinger bieten Alarm-App fürs Handy

Leichlingen · Straßensperrung, Stromausfall - nicht nur bei Sturm wie gestern informiert und warnt ein neuer Service ganz lokal.

 Zwei, die nicht nur bei Sturm schnell und zuverlässig warnen wollen: Dominique Rondé (links) und Michael Kiesewalter.

Zwei, die nicht nur bei Sturm schnell und zuverlässig warnen wollen: Dominique Rondé (links) und Michael Kiesewalter.

Foto: bussang

Für die meisten Leichlinger war Sturmtief Friederike gestern ein echtes Ärgernis - für zwei von ihnen allerdings auch ein wichtiger Test: Michael Kiesewalter und Dominique Rondé konnten das orkanartige Wetter und vor allem dessen Auswirkungen auf Leichlingen nutzen, um zu überprüfen, wie ihre neu entwickelte Alarm-App unter echten Orkanbedingungen funktioniert und angenommen wird.

Das taten sie gestern in den Räumen unserer Redaktion. Und es war spannend zu beobachten, wie schnell die bereits registrierten Nutzer des kostenfreien Warnsystems auf einzelne Vorfälle reagierten.

Knapp 400 sind es bereits, und wenn es nach Michael Kiesewalter geht, "können ruhig noch zehnmal so viele hinzukommen". Der 41-jährige betreibt in Leichlingen die Facebook-Seite "Blaulicht-News"- mit der App kann er im Gegensatz zu Facebook seine Nutzer aber auch tatsächlich sofort erreichen, wenn ein wichtiges Schadensereignis zu vermelden ist.

Das geschieht in drei Stufen: Bei Grün informiert die App im Stil einer SMS über ausgefallene Ampeln, gesperrte Straßen, etc. Bei Gelb (größere Stromausfälle, etwa durch Bäume in der Leitung) wird das ganze durch einen dringlichen Klingelton unterstützt. Bei Rot schließlich alarmiert eine Sirenen-Schleife über drohende Katastrophen wie etwa Gas Explosionsgefahr, Giftstoffe in der Luft oder ähnliches. "Das Gute daran ist, dass die Leichlinger wirklich zeitnah über ihre unmittelbare Umgebung informiert werden, ohne dazu extra ins Internet gehen zu müssen", sagt Kiesewalter: "Ein eingeschaltetes Handy reicht völlig aus."

Für die technische Umsetzung ist Dominique Ronde zuständig. Der 34-jährige Senior IT Consultant hat die App nach eigener Aussage so angelegt, dass sie zwar hoch effektiv ist, aber wenig Kapazitäten beansprucht: "Sogar Android 2.3-Geräte kommen damit noch klar", verspricht der Leichlinger.

Auf allen moderneren Android- Handys laufe der Service ohnehin problemlos. Einzig Apple und das i-Phone können damit noch nicht bedient werden, Rondé ist jedoch zuversichtlich, dieses Problem bis Februar lösen zu können.

Unterdessen will Kiesewalter in Gesprächen mit der Stadt und der Feuerwehr darauf hinwirken, dass diese bei ihren Alarm-Meldungen künftig direkt über seinen Service mit vertreten sind und nicht extra von ihm eingegeben werden müssen.

Mit dem Tagesverlauf gestern waren beide jedenfalls sehr zufrieden. "Sie können das hier ganz genau beobachten", sagte Rondè und präsentierte ein Diagramm auf dem Laptop: "Wenige Minuten, nachdem wir auf Warnstufe Gelb gegangen sind, hatten mehr als 90 Prozent unserer User die Nachrichten bereits abgerufen." Wer den kostenlosen Service nutzen will, kann dies über die Facebook-Seite von Blaulicht-News tun, sowie per Mail an M.Kiesewalter@freenet.de.

(RP)
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